Der SVoD-Anbieter Netflix hat seine Geschäftszahlen für das erste Quartal veröffentlicht und die können sich durchaus sehen lassen - vor allem das Abonnentenwachstum lag mal wieder auf einem hohen Niveau. Rund 9,6 Millionen neue Bezahlabos hat Netflix in den ersten drei Monaten des Jahres hinzugewonnen, inzwischen haben rund 149 Millionen Menschen auf der ganzen Welt Netflix abonniert. Auch der Umsatz kletterte entsprechend um 22 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar nach oben, der Gewinn lag bei 344 Millionen Dollar.

Netflix arbeitet also profitabel, das ändert aber natürlich nichts daran, dass das Unternehmen nach wie vor auf einem gigantischen Schuldenberg in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar sitzt. Auch der Cash Flow lag im ersten Quartal 2019 im Minus - Netflix gibt also nach wie vor mehr Geld aus als es einnimmt. Das liegt vor allem daran, dass für die Eigenproduktionen weit vor der Veröffentlichung Kosten entstehen.

An der Börse musste Netflix nach Vorlage der Zahlen mit Abschlägen leben, das lag aber vor allem am Ausblick auf die kommenden Monate. Im zweiten Quartal erwartet man nämlich nur rund fünf Millionen neue Kunden, das wären 450.000 weniger als vor einem Jahr. Nicht leugnen lässt sich in der Tat, dass die Konkurrenz in den kommenden Monaten stark zunehmen wird. So startet das neue SVoD-Angebot von Apple im Herbst und auch Disney+ steht in den Startlöchern, im zweiten Quartal werden diese Dienste Netflix aber noch keine Konkurrenz machen.

Hinzu kommt die Tatsache, dass Netflix zuletzt in vielen Märkten die Preise angehoben hat, auch das dürfte zu weniger Abonnement-Abschlüssen führen. "Wir glauben, dass wir alle weiterwachsen werden, da wir mehr in Inhalte investieren und unsere Services verbessern", erklärte Netflix-Chef Reed Hastings nichtsdestotrotz.

Hastings ließ zuletzt aber auch in einem Interview mit der "SZ" durchblicken, dass man die neue Konkurrenz durchaus spüre - auch wenn beispielsweise Disney und Apple ja noch gar nicht aktiv am Markt sind mit ihren Diensten. "Der Wettbewerb ist hart, und es ist aufgrund der Konkurrenz deutlich teurer geworden, die besten Leute der Branche zu verpflichten", so Hastings. Dennoch zeigte sich der Netflix-Boss auch in diesem Interview optimistisch, gestärkt aus der Situation hervorzugehen.