Kuriose Wendung bei der TV-Übertragung des Finalspiels der Europa League. Das wird nämlich am 29. Mai nicht etwa bei RTL oder Nitro zu sehen sein, sondern bei beiden Sendern gleichzeitig. Das bestätigten RTL und Nitro am Dienstag gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. In den Tagen zuvor hatte die Programmierung bereits für Verwirrung gesorgt: Nachdem Nitro via Twitter erklärte, das Endspiel zwischen Arsenal London und dem FC Chelsea zeigen zu wollen, stellte RTL wenig später klar, selbst das Finale zu übertragen.

In der nun zu Ende gehenden Saison haben sich die beiden Sender der Kölner Mediengruppe die Spiele aufgeteilt. Nachdem die ersten Partien noch bei Nitro zu sehen waren, hatte RTL Mitte März mit dem Achtelfinal-Rückspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Inter Mailand übernommen und im weiteren Verlauf dank der beeindruckenden Leistung des Bundesligisten die besten Europa-League-Quoten seit mehreren Jahren eingefahren. Das jüngst übertragene Halbfinal-Rückspiel zwischen Chelsea und Frankfurt war mit in der Spitze mehr als acht Millionen Zuschauern überaus erfolgreich. Die Spiele bei Nitro hatten zu Beginn der Saison meist mehr als eine Million Zuschauer gesehen.

"Bei Nitro, das im Laufe der Europa League-Saison sehr erfolgreich die ersten neun Spieltage übertragen hatte, soll vor allem der großen Nachfrage der männlichen Zielgruppe Rechnung getragen werden", begründet man in Köln die ungewöhnliche Entscheidung, das Finale bei beiden Sendern zu zeigen - was ein wenig so wirkt, als habe die männliche Zielgruppe Schwierigkeiten damit, das RTL-Hauptprogramm zu finden.

Die Übertragungen werden sich zunächst übrigens nicht unterscheiden: Los geht es sowohl bei RTL als auch bei Nitro jeweils um 20:15 Uhr. Die Moderation übernimmt Laura Wontorra, an ihrer Seite fungiert Roman Weidenfeller als Experte. Das Spiel selbst wird von Marco Hagemann und Steffen Freund kommentiert. Auf Interviews, Analysen und Siegerehrung wird RTL allerdings verzichten und diese nach Abpfiff dem Männersender überlassen. Bei RTL ist dagegen ab 22:45 Uhr eine verkürzte "Stern TV"-Ausgabe zu sehen. Im Falle von Verlängerung und Elfmeterschießen bleibt der Sender aber freilich am Ball. Wem weder RTL noch Nitro zusagen, kann derweil auch auf DAZN zurückgreifen, wo die Partie ebenfalls gezeigt wird.