Zum ersten Mal nach dem Bekanntwerden der Relotius-Affäre beim "Spiegel" ist der Nannen Preis verliehen worden. Besonders spannend war daher im Vorfeld, wer in der Kategorie "Reportage" mit dem Egon Erwin Kisch-Preis ausgezeichnet werden würde. Freuen darf sich nun Bastian Berbner, der für das "Süddeutsche Zeitung Magazin" die Reportage "Ich und der ganz andere" geschrieben hat. Darin geht es um die Freundschaft zwischen zwei Iren, einer von ihnen ist schwul, der andere homophob.

Für ihren Beitrag "Vergewaltigt auf Europas Feldern" auf buzzfeed.com zeichnete die Jury Pascale Müller und Stefania Prandi in der Kategorie "Investigative Leistung" aus. Die Recherche zum Text war eine Kooperation mit Correctiv.  Die beste "lokale investigative Leistung", diese Kategorie wurde in diesem Jahr eingeführt, wurde von Oliver Schmetz und Stephan Mohne erbracht. Sie wurden für ihren Text "Teure Bande: Die dubiosen Gehälter von Personalräten", erschienen in der "Aachener Zeitung", ausgezeichnet.

Karsten Krogmann und Christian Ahlers gewannen in der Kategorie "Dokumentation" mit ihrem Beitrag "Die Akte Högel", der bei "NWZ Online" veröffentlicht wurde. Mit dem Nannen Preis 2019 in der Kategorie "Web-Projekt" wurden Katharina Brunner, Sabrina Ebitsch, Sebastian Gierke und Martina Schories ausgezeichnet. Ihre Arbeit "Das gespaltene Parlament" ist auf der "SZ"-Webseite erschienen. Als beste Reportage-Fotografie wurde "Opioide vergiften die ganze Gesellschaft. Arbeiter, Manager, jeden. Pausenlos. Jeden Tag. Und es sieht nicht danach aus, dass es besser wird" von James Nachtwey ausgezeichnet, erschienen ist diese im "Stern". In der Kategorie "Inszenierte Fotografie" wurde Stephan Vanfleteren für seine in "mare" erschienene Arbeit "Wie stellst Du Dir Deine Zukunft vor?" geehrt.

Neben den Preisen in den regulären Kategorien hat die Jury auch einen Sonderpreis vergeben. Dieser ging an ein Autorenteam der "Süddeutschen Zeitung" - Annette Ramelsberger, Rainer Stadler, Wiebke Ramm und Tanjev Schultz. Damit ehrt der "Stern" ihre Berichterstattung und fünfjährige Begleitung des NSU-Prozesses in den Jahren 2013 bis 2018.