"In der Zusammenarbeit mit Siegfried und Roy geht für mich ein lang gehegter Traum in Erfüllung: Es ist nicht nur die Geschichte zweier Deutscher, die zu Weltstars wurden – es ist vor allen Dingen das Eintauchen in die Welt der Magie." Mit diesen Worten hat UFA-Chef Nico Hofmann 2016 angekündigt, das Leben von Siegfried und Roy verfilmen zu wollen. Nach zwei Jahren Entwicklungsarbeit steht das Projekt aber nun auf der Kippe, weil der WDR-Rundfunkrat kein grünes Licht für die Millionen-Produktion geben will.

In seiner jüngsten Sitzung vor wenigen Tagen hat das Gremium dem Projekt aus Kostengründen eine Absage erteilt. Geplant war eine sechsteilige Event-Serie - und der WDR hätte den größten Teil zahlen sollen. Genauere Angaben, etwa zu den Details der Kosten, machte das Gremium nicht. "Da der WDR als größte Landesrundfunkanstalt auch finanziell den größten Anteil aller ARD-Sender an der Produktion getragen hätte, bedeutet dies auch das Aus für das Projekt", erklärt ein WDR-Sprecher gegenüber den Kollegen von "Medienkorrespondenz".

Ob das Projekt nun aber wirklich gestorben ist, ist noch unklar. Bei der ARD Degeto will man offensichtlich noch nicht aufgeben. Degeto-Chefin Christine Strobl lässt sich so zitieren: "Wir haben viel Energie, Begeisterung und Ideen in dieses Projekt gesteckt. Nach zwei Jahren intensiver Entwicklungsarbeit und so nahe der Realisierung bin ich von dieser Entscheidung überrascht und natürlich sehr enttäuscht, auch weil wir für die ARD ein sehr besonderes Event-Programm verlieren, um das wir sehr gekämpft haben. Es ist wirklich schade – nicht nur für alle Kreativen und Produzenten in Deutschland, sondern vor allem für das Publikum des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Wir müssen uns jetzt mit den Produzenten zusammensetzen und schauen, wie wir mit dieser schwierigen Situation umgehen."

Auch der WDR betont, weiterhin hinter dem Projekt zu stehen. Intendant Tom Buhrow sagt, die "menschliche und gesellschaftspolitische Story" hätte die Zuschauer begeistert. Buhrow: "Zwei homosexuelle junge Männer ohne Geld glauben an ihren Traum, setzen sich über Vorurteile hinweg und überwinden alle Hindernisse."

Das Team hinter dem Projekt stand bereits weitestgehend. Regie führen sollte Philipp Stölzl, das Drehbuch sollte von Jan Berger kommen. Die beiden haben bereits bei "Der Medicus" mit der UFA zusammengearbeitet. Als Executive Producer waren Sebastian Werninger (UFA Fiction) sowie Siegfried und Roy selbst (S&R Enterprises) geplant.

Die beiden Zauberkünstler und Dompteure feierten bereits 1966 ihren internationaler Durchbruch, man verbindet sie vor allem mit ihren Auftritten mit weißen Tigern und Löwen, in Las Vegas gaben sie jahrelang im Mirage-Hotel Shows. 2003 wurde ihre Karriere allerdings plötzlich beendet, nachdem Roy während einer Vorstellung durch einen seiner Tiger lebensgefährlich verletzt wurde.