Die Jury des Grimme Online Awards hat acht von 28 nominierten Projekten am Freitagabend in Köln ausgezeichnet. In der Kategorie Information gewonnen hat das Projekt "Krautreporter" ebenso wie "Wem gehört Hamburg?". Die Preisverleihung habe einen Blick auf die "hochwertigen und oftmals demokratieförderlichen Angebote im Netz" lenken wollen, hieß es vom Grimme Institut. Damit waren mit Sicherheit auch die beiden genannten Projekte gemeint.

Aber auch "Buterbrod und Spiele", ausgezeichnet in der Kategorie Kultur und Unterhaltung, zählt wohl in diesen Bereich. Das Projekt war das Ergebnis einer crowdfinanzierten Recherchereise im zeitlichen Umfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. "Buterbrod und Spiele" könne als Beispiel für ein eher kleines Angebot, hinter dem kein großes Medienhaus steht und das trotzdem Vorbildliches produziert, herangezogen werden, heißt es von der Jury. "In diesem Jahrgang haben sich die Angebote durchgesetzt […], die abseits der großen Häuser entstanden sind, als Teamwork oder von Einzelpersonen, manches Mal mithilfe der Crowd, immer mit viel Leidenschaft und oft ohne große Ressourcen", so die Jury weiter.

Mit dem Funk-Projekt "Einigkeit & Rap & Freiheit" gab es dann aber doch einen Sieger, hinter dem mehrere große Medienhäuser standen. Gewonnen hat das Format aber nicht in einer der Jury-Kategorien, ausgezeichnet wurde es mit dem Publikumspreis.

"Das Netz hat die kommunikativen Spielregeln der Politik unwiderruflich geändert", sagte Grimme-Direktorin Frauke Gerlach. "Dies befruchtet den demokratischen Diskurs. Aber wir sind auch mit Hass und Hetze konfrontiert, die in Gewalt münden kann." Darauf müsse sich die Politik und die Gesellschaft in jeder Hinsicht einstellen, um zu fordern: "Wir brauchen gemeinsame, neue Spielregeln, auch wehrhafte."

Alle Preisträger des Grimme Online Awards 2019 im Überblick: