Frank Dopheide verlässt die Handelsblatt Media Group Ende dieses Jahres, sein Vertrag wird nicht verlängert. Schon zum 1. Juli scheidet er aus der Geschäftsführung aus. Das hat das Unternehmen nun angekündigt. Offiziell geht Dopheide "auf eigenen Wunsch". In einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt es, Dopheide wolle sich 2020 wieder unternehmerisch engagieren. Die "Rheinische Post" aber berichtet von Differenzen zwischen Dopheide und dem Aufsichtsrat. Dopheide war erst im vergangenen Jahr nach dem Abgang von Gabor Steingart Sprecher der Geschäftsführung geworden.

Künftig setzt die Handelsblatt Media Group auf eine Doppelspitze. Gerrit Schumann und Oliver Voigt führen den Konzern. Unterstützt werden sie dabei wie bislang auch von Miriam Meckel, Sven Afhüppe und Beat Balzli. Oliver Voigt kam erst Anfang dieses Jahres zum Unternehmen, zuvor war er Geschäftsführer der Mediengruppe Österreich.

Dopheide sagt zu seinem Abgang: "Ich bin stolz, dass ich Teil dieses besonderen Teams sein durfte, das eine Menge bewegt hat. Ich danke unserem Verleger Dieter von Holtzbrinck für seinen Mut und die Freiheit, ungewöhnliche Dinge möglich zu machen. Ich bleibe ihm, dem Haus und meinen vielen, hervorragenden Kollegen eng verbunden. Wirtschaftlicher Sachverstand wird in Zeiten wie diesen mehr gebraucht denn je."

Verleger Dieter von Holtzbrinck bedankte sich bei Dopheide und sagt: "Mit seiner kaum zu bändigenden Kreativität und Überzeugungskraft, mit der ihm gegebenen Empathie und Kundenorientierung sowie mit seinem Humor und Optimismus trug Frank Dopheide wesentlich zur gelungenen Transformation der HMG-Gruppe vom klassischen Verlagshaus zum breiter wirkenden Medienhaus bei. Auf dieser stabilen Basis wird es der starken 2-er Geschäftsführung und den herausragenden Publizisten der Gruppe im Schulterschluss mit ihren exzellenten Führungskräften gelingen, den sich ständig wechselnden Anforderungen von Lesern und Firmenkunden gerecht zu werden."

Darüber hinaus hat die Handelsblatt Media Group nun auch eine Neuausrichtung der Vermarktungsorganisationen angekündigt. So soll sich die IQ Media Marketing GmbH (IGM) künftig stärker als bislang auf die Agenturvermarktung konzentrieren. "Parallel dazu wird in der HMG Solutions das hohe Know How der HMG, kundenspezifische Konzeptvermarktungen zu entwickeln, gebündelt", heißt es vom Verlag. Wie "Horizont" berichtet, hat das große Auswirkungen. So soll die Belegschaft von IQ Media von mehr als 70 auf rund 20 Mitarbeiter ausgedünnt werden. Die betroffenen Mitarbeiter sollen demnach direkt bei den einzelnen Verlagen bzw. der HMG für eben diese arbeiten. IQ-Media-Geschäftsführer Stefan Knieß soll im Herbst gehen.

Die Redaktionen von "Handelsblatt" und "WiWo" sollen ihren Fokus zudem auf mobile und digitale Inhalte legen. Dazu sollen verstärkt zielgruppenspezifische Dinge wie Entscheider-Briefings, Podcasts und Themen-Portale entwickelt werden. Im zweiten Halbjahr will man für alle digitalen Produkte zudem Personalisierungsfunktionen einführen.