Die Honorare für Drehbuchautoren von Fernsehfilmen und Serien im ZDF wird rückwirkend zum 1. Februar erhöht, zum 1. September 2020 folgt eine weitere Erhöhung. Das ist das Ergebnis aus den Verhandlungen von ZDF, Produzentenallianz und dem Verband Deutscher Drehbuchautoren, die sich nun auf neue Vergütungsregeln einigen konnten. Demnach wird auch die Bezahlung des Filmnachwuchs verbessert. 

Das neue Vergütungsmodell sieht vor, dass der Sender mit dem Ersthonorar ein Paket von Ausstrahlungsrechten erwirbt. Sind diese Rechte genutzt, erhalten die Drehbuchautoren eine Folgevergütung. Bei der Bewertung wurden die einzelnen ZDF-Angebote nach ihrem jeweiligen Erfolg gewichtet. "Gegenüber dem bisherigen, zeitbezogenen Vergütungsmodell ergeben sich dadurch Honorarverbesserungen", heißt es vom ZDF. 

Darüber hinaus haben die verschiedenen Parteien erstmals auch gemeinsame Grundsätze der Zusammenarbeit festgelegt. Dazu zählen diskriminierungsfreie Rahmenbedingungen und die Gleichbehandlung der Geschlechter. Außerdem erhalten die Autoren Zugang zum Innovationsfonds des Senders. "Den Veränderungen des Marktes wird in Form neuer Rollen von Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren und erweiterter Mitsprache bei den wesentlichen kreativen Entscheidungen Rechnung getragen", so das ZDF. 

Peter Henning, geschäftsführender Vorstand VDD, zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen der Verhandlungen und spricht von einer "tragfähigen Regelung" für die nächsten drei Jahre. "Die neuen Grundsätze der Zusammenarbeit sind für uns ein positives Ergebnis des im letzten Jahr begonnen Dialogs zwischen Sender und Autorenschaft. Wir freuen uns über die daraus abzulesende Beweglichkeit des ZDF und die Wertschätzung für die Arbeit der Autorinnen und Autoren." ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler sagt: "Gute Drehbücher brauchen kreativen Freiraum, gegenseitiges Vertrauen und angemessene Honorare. Die vereinbarten Grundsätze sind unsere Basis für eine Partnerschaft auf Augenhöhe - zum Erhalt der hohen Qualität und für die Serienoffensive des ZDF."

Alexander Thies, Vorsitzender des Gesamtvorstandes der Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen, ergänzt: "Mit der nach intensiven Verhandlungen gefundenen Neuregelung kann die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem VDD fortgeführt werden und ermöglicht zum einen angemessene Vergütungen für Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren und zum anderen Planungssicherheit für die Produzenten."