Möglicherweise ist Ihnen der Name Ava Max noch weitgehend unbekannt, aber ihren Song "Sweet but psycho" kennt man. Er ist einer der größten Charterfolge der vergangenen zwölf Monate, schaffte es in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Skandinavien und Großbritannien auf Platz 1 der Charts. In den USA schaffte er es in die Top Ten und sammelte weltweit weit mehr als 20 Platin-Auszeichnungen ein.

Als Abschluss des Screenings der Mediengruppe RTL Deutschland bei den Screenforce Days Ende Juni im Kölner Coloneum mit seiner grundsätzlich neuen Tonalität sollte jene Ava Max die geladenen Werbekunden und Media-Agenturen im Kölner Coloneum unterhalten, doch als Bernd Reichart und Matthias Dang sich zusammen mit Comedian Chris Tall von der Bühne verabschiedeten, begann zwar der Song, doch dann kam es anders als gedacht.



Die LED-Bühnenwand öffnete sich. Das Publikum sah Ava Max, die jedoch nicht nach vorne auf die Bühne trat um ihren Song zu performen sondern kurzerhand abdrehte und hinter der Bühne verschwand. Mancher im Saal hat gar ganz verpasst, dass Ava Max kurzzeitig auf der Bühne stand. Die Bühnenwand schloss sich. Das Playback lief. Die Pyro feuerte wie geplant. Ein Auftritt ohne Star - bis die Protagonisten des Screenings der Mediengruppe RTL Deutschland zum Abschlussbild und der noch laufenden Musik von Ava Max winkend auf die Bühne kamen.

Was ist bloß schief gelaufen? Bernd Reichart, Geschäftsführer der der Mediengruppe RTL Deutschland, nahm es bei den Screenforce Days spontan mit Humor: "Das ist live!" Immerhin betonte kurz bevor noch RTL-Senderchef Jörg Graf wie wichtig und stark Live-Unterhaltung sein kann. Doch die Nummer war kein Gag, auch wenn es letztlich alle witzig fanden. Spekulationen, wonach Ava Max nicht über eingesetzte Pyro-Technik gebrieft wurde, weist man bei der Mediengruppe RTL Deutschland zurück.

Ava Max
Sängerin Ava Max bei einem Auftritt am Dienstag in Malta (Foto: imago images / Xinhua)

Es habe viel mehr ein Problem mit dem Ear-Piece gegeben, heißt es, wenn man sich umhört. Zum ganzen Bild gehört die Vorgeschichte: Die Präsentation der Mediengruppe RTL Deutschland hing zu dem Zeitpunkt bereits 40 Minuten dem geplanten Ablauf hinterher. Als dann offenbar um weitere Verzögerung zu verhindern, der Stand-Up-Auftritt von Chris Tall spontan gekürzt wurde, blieb hinter den Kulissen plötzlich zu wenig Zeit für eine ordnungsgemäße Vorbereitung. Ava Max zog die Konsequenzen aus dem Chaos und ging nicht raus auf die Bühne.

Es dauerte dann zwei Wochen (DWDL.de berichtete) bis sich die Mediengruppe RTL Deutschland und Warner Music über das Honorar für diesen Auftritt einigten. Über das genaue Ergebnis schweigen beide Seiten, ebenso wie über die Tatsache, dass es für den Auftritt bei den Screenforce Days einen sechsstelligen Betrag gegeben haben soll. Über Vertragsdetails rede man nicht, so die Auskunft.