In den vergangenen Monaten hat Netflix in vielen seiner Märkte sukzessive die Preise angehoben - das hat sich nun auch in den Geschäftszahlen des zweiten Quartals niedergeschlagen. Das prognostizierte Wachstum fiel nämlich deutlich geringer aus als erwartet. Ursprünglich wollte Netflix selbst fünf Millionen neue Kunden gewinnen, daraus ist allerdings nichts geworden. Unter dem Strich kamen nur 2,7 Millionen neue Kunden hinzu. Insgesamt hatte Netflix am Ende des zweiten Quartals rund 151,6 Millionen zahlende Kunden. 

Im US-Heimatmarkt musste Netflix sogar erstmals mit einem Abo-Rückgang leben, hier verabschiedeten sich fast 130.000 Kunden. Gründe für das insgesamt deutlich abgeflachte Wachstum sind laut Netflix Preiserhöhungen, die man zuletzt in einigen Ländern vorgenommen hatte, und der bereitgestellte, neue Content im zweiten Quartal. In den USA sieht sich Netflix darüber hinaus auch einer deutlich stärkeren Konkurrenz ausgesetzt - und weitere große Player starten in den kommenden Monaten mit eigenen Streamingangeboten. Grundsätzlich aber will man weiterwachsen: Netflix selbst geht von sieben Millionen neuen Abos im dritten Quartal aus - davon sollen 800.000 aus den USA kommen. 

Der Umsatz legte im zweiten Quartal übrigens um 26 Prozent auf etwa 4,92 Milliarden Dollar zu, der Gewinn lag bei 270,7 Millionen Dollar. Der Gewinn kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Netflix nach wie vor einen riesigen Schuldenberg vor sich herschiebt. Ende Juni hatte Netflix insgesamt Schulden in Höhe von mehr als 24 Milliarden US-Dollar. Auch der Cash-Flow ist nach wie vor negativ. 

Die Netflix-Aktie litt nach der Vorlage der Zahlen, so ging es nachbörslich zeitweise um mehr als zwölf Prozent nach unten, in diesem Jahr war die Aktie des Streamingdienstes allerdings auch schon sehr stark gestiegen. Die von einigen Analysten ins Spiel gebrachte Einführung von Werbung lehnt das Unternehmen derweil weiter ab. In einem Brief an die Aktionäre erklärte Netflix: "Wir glauben, dass wir langfristig ein wertvolleres Geschäft betreiben, indem wir uns aus dem Wettbewerb um Werbeeinnahmen heraushalten und stattdessen voll und ganz um die Zufriedenheit der Zuschauer konkurrieren."