Seit acht Jahren moderiert Jaafar Abdul Karim nun schon "Shababtalk" bei der Deutschen Welle (DW). Die Sendung sorgte in der arabischen Welt oft für Wirbel. So wurde in dem Format unter anderem über Sex und andere vermeintliche Tabuthemen gesprochen. Im vergangenen Jahr erhielt Abdul Karim Morddrohungen, weil eine junge Frau seine Sendung dazu nutzte, die Unterdrückung von Frauen in Nordafrika anzuprangern. Nun stellt der Sender das Format nach acht Jahren ein, Anfang des Monats lief bereits die letzte Ausgabe. 

Jaafar Abdul Karim wird dem Sender aber trotzdem erhalten bleiben und künftig das nach ihm benannte "JaafarTalk" moderieren. Der Sender verspricht in der wöchentlichen Sendung "kontroverse Diskussionen über gesellschaftspolitische Themen". Die Gäste sollen stets unterschiedliche Ansichten vertreten. In der ersten Ausgabe am 30. Juli geht es um polygame Ehen. Sowohl das Studiopublikum als auch die Zuschauer stimmen am Ende ab, welcher Gast seine Position besonders überzeugend vorgetragen hat.

DW-Intendant Peter Limbourg sagt: "Jaafar Abdul Karim wird wie bisher auch kontroverse Themen in der arabischen Welt aufgreifen. Er erreicht ein Millionenpublikum, das ihm vertraut. Diese Menschen wollen zunehmend die politischen und sozialen Verhältnisse in ihren Ländern aktiv mitgestalten. Mit unserem neuen Programm bieten wir eine Plattform für faire und lösungsorientierte Debatten."

Jaafar Abdul Karim ergänzt: "Mein Team und ich sind begeistert, unsere Reise mit der Shababtalk-Generation, die mittlerweile erwachsen ist, fortzusetzen. Die arabische Welt erlebt massive gesellschaftliche Veränderungen. Die Menschen sind technologisch offener denn je für Kommunikation, fast alle nutzen Smartphones, Apps und Soziale Medien. Andererseits scheinen viele diskussionsmüde zu sein und sich abzuschotten. Das wollen wir ändern. Wir konfrontieren die Menschen mit der Diversität und Modernität der Region und regen zum Austausch auf Augenhöhe an."