Die ARD will in Zukunft verstärkt in Serien investieren, die nicht primär für das lineare Programm angedacht sind. Diese Inhalte sollen in erster Linie in der Mediathek funktionieren. Das hat NDR-Programmdirektor Frank Beckmann im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de angekündigt. Als ersten Aufschlag investiert man im kommenden Jahr erstmals 20 Millionen Euro in entsprechende Serien. Neben dem Ersten und der ARD Degeto sitzen bei diesem Projekt auch alle Landesrundfunkanstalten mit im Boot.

"Es geht neben horizontalen Erzählweisen auch um Genres, die wir eher seltener bedienen: Aus den Bereichen Science Fiction oder auch Mystery zum Beispiel. Wir müssen in unserer Mediathek auch solche spezifischen Stoffe anbieten", sagt Beckmann gegenüber DWDL.de. Für einen kleinen Teil werde man auch Lizenzen erwerben, das Gros der 20 Millionen fließt aber in Eigenproduktionen. Abgezweigt wird das Geld aus den linearen Programmen.

Bei den Produzenten habe man damit offene Türen eingerannt. "Im Vordergrund steht bei der Serienoffensive erstmals der Erfolg unserer Mediathek, nicht der des linearen Programms. Wir werden die Sendungen sicher auch im Fernsehen anbieten, allerdings ohne sie mit einer zu hohen Erwartung an die Zuschauerakzeptanz zu verknüpfen." Das alles könne aber nur der Anfang sein, so Beckmann. "Wir werden uns künftig in diesem Bereich verstärken müssen." Gut möglich also, dass der Betrag von 20 Millionen Euro in den nächsten Jahren noch signifikant steigen wird. 

Beckmann selbst hat das Projekt in den vergangenen Wochen und Monaten vorangetrieben und innerhalb der ARD salonfähig gemacht. Die inhaltliche Verantwortung für die Serien übernimmt künftig WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn. 

Am Freitag lesen Sie das komplette Interview mit NDR-Programmdirektor Frank Beckmann. Darin spricht er auch über seine Forderung nach einer gemeinsamen Mediathek von ARD und ZDF, über die Podcast-Offensive des NDR und die Wege, um im Nachrichtengeschäft schneller zu werden.