Wer in China lebt, kann "South Park" ab sofort nicht mehr auf legalem Wege streamen, das Land hat sämtliche Inhalte der Serie aus dem Netz verbannt. In der vor Kurzem erschienenen Episode "Band in China" aus der aktuellen 23. Staffel hat die Volksrepublik einige Seitenhiebe einstecken müssen, die die Regierung in Peking den knapp 1,4 Milliarden Einwohnern nun nicht mehr zugänglich macht. Konkret wurde in der Folge der Vergleich von Winnie Puuh zum Staatspräsidenten Xi Jinping aufgegriffen, sowie Organhandel, Zwangsarbeit, die Pflichtmitgliedschaft in der Kommunistischen Partei und mediale Zensur. 

"Wie die NBA begrüßen wir auch die chinesische Zensur in unseren Häusern und in unseren Herzen", sagen die beiden Serienmacher Macher Trey Parker und Matt Stone. "Auch wir lieben Geld weitaus mehr als Freiheit und Demokratie. Xi sieht überhaupt nicht aus wie Winnie Puuh. Lang lebe die große Kommunistische Partei Chinas. Möge eure Herbsternte reichlich sein. Ist jetzt alles wieder okay, China?"

Vorerst nicht. Da die Episode "gemäß den geltenden Gesetzen und Vorschriften" nicht vorzeigbar sei, wurde sie, so wie alle anderen 298 Folgen der Comedy-Central-Serie, verbannt. Es besteht inzwischen auch keine Möglichkeit mehr, auf Streaminganbietern wie Youku auf die Staffeln zuzugreifen. Zudem sind auch jegliche Posts über die Serie auf dem Twitter-ähnlichen Dienst Weibo verschwunden, sowie der "South Park"-Thread auf Chinas größter Online-Diskussionsplattform Baidu's Tieba eingestampft.

"Band in China" teilt sich in zwei Erzählstränge auf: Als Randy mit seinem Marihuana-Geschäft international durchstarten möchte, landet er im chinesischen Arbeitslager anstatt im Reichtum. Dort trifft er auf Winnie Puuh und seinen Freund Ferkel, die in China bereits im vergangenen Jahr verstoßen wurden. Ebenso wie HBO.

Währenddessen gründen die Jungs eine Metal-Band, die von einem Filmproduzenten entdeckt wird. Dieser will ihre Geschichte ins Kino bringen und animiert Stan dazu, ein Drehbuch zu schreiben. Dieses muss schlussendlich geändert werden, damit es auch für chinesischen Markt genutzt werden kann - im Beisein einer chinesischen Wache. Stan ist alles andere als erfreut: "Jetzt weiß ich, wie sich Hollywood-Autoren fühlen", sagt er. 

Wer sich besagte Folge anschauen möchte, kann dies ganz einfach auf der Website der South Park Studios tun.