Die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) hat einen Umbau des Unternehmens angekündigt, zu dem Regionalzeitungen, die "Süddeutsche Zeitung" und Fachverlage gehören. Die Rede ist von einer "umfassenden Mediengruppen-Strategie" vor dem Hintergrund rückläufiger Printauflagen und eines Einbruchs im Werbemarkt. Zwar will man in den kommenden Jahren mehr als 100 Millionen Euro investieren, gleichzeitig müssen jedoch einige Mitarbeiter gehen.

Bis Ende 2020 soll ein "Stellenabbau allenfalls in jeweils zweistelliger Höhe" für die Unternehmensbereiche Süddeutscher Verlag, Medienholding Süd und in der Holding selbst erfolgen. Das "Handelsblatt" berichtet von 150 Stellen. Die SWMH geht jedoch davon aus, diesen Stellenabbau "überwiegend sozialverträglich" umsetzen zu können, heißt es in einer Mitteilung, nachdem das Führungsteam der SWMH ihre Strategie in Stuttgart und München präsentierte.

"Wir wollen mit allen Verlagen weiterhin Top-Journalismus anbieten und im deutschsprachigen Raum Abo-Marktführer für Qualitätsmedien und Fachinformationen werden", sagte CEO Christian Wegner. "Zugleich investieren wir in passende Wachstumsfelder, um unabhängiger von den sinkenden Werbeeinnahmen zu werden. Wir wollen in der Gruppe stärker miteinander kooperieren und unsere Arbeitsabläufe und Effizienz kontinuierlich verbessern."

Konkret soll die Verzahnung von Print- und Digitalredaktionen weiter gefördert werden, zudem sollen einzelne Redaktionseinheiten, das Produktmanagement und Service-Einheiten schrittweise zusammengeführt werden. Einen weiteren Schwerpunkt will man auf die Qualifizierung der Belegschaft insbesondere in digitalbezogenen Themen legen. Im Zuge dessen sei auch der Aufbau von Arbeitsplätzen in den digitalen Bereichen geplant. 

Unter anderem seien rund 500.000 Digitalabos in der gesamten Gruppe das Ziel, erklärte die Medienholding. Alleine die "Süddeutsche Zeitung" soll die Zahl ihrer Digital-Abonnenten bis Ende nächsten Jahres von heute 80.000 auf 150.000 nahezu verdoppeln. Bis 2022 solle knapp ein Drittel des SWMH-Umsatzes aus digitalen Produkten kommen - aktuell sind es gerade mal sieben Prozent.