Nachdem sich Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf am Dienstagabend in ihrer Spielshow gegen ProSieben durchgesetzt haben, steht dem Moderatoren-Duo am Mittwoch um 20:15 Uhr wie gewohnt eine Viertelstunde Sendezeit zur Verfügung. Doch vor dem Hintergrund der Schüsse in Halle, bei denen zwei Menschen getötet wurden, haben die beiden kurzerhand entschieden, auf ihre gewonnene Sendezeit zu verzichten.

"Wir haben eine ganze Menge vorbereitet, werden das heute aber nicht nutzen, denn heute wird es keine 15 Minuten geben", erklärte Winterscheidt in einem am Nachmittag veröffentlichten Video. Die Entscheidung sei im Laufe des Tages gefallen. "Es war alles geprobt, alles vorbereitet. Aber genau wie ihr lesen wir auch die Zeitungen und schauen die Nachrichten", ergänzte Heufer-Umlauf.

"Da hat heute etwas stattgefunden, das uns zumindest das Gefühl nimmt, heute Abend um viertel nach Acht groß inszenierten Blödsinn aufzuführen. Vielleicht geht es euch genauso. Irgendwie ist nicht der richtige Tag dafür", sagte der Moderator weiter und bat bei den Zuschauerinnen und Zuschauern um Verständnis. "Wir werden noch jede Menge Gelegenheiten haben, diese Ideen umzusetzen."

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Winterscheidt und Heufer-Umlauf hatten am Dienstagabend zum dritten Mal gegen den Sender gewonnen. Als sie Ende Mai zum ersten Mal 15 Minuten zur freien Verfügung hatten, nutzten sie die Gelegenheit, um auf ernste politische Anliegen hinzuweisen. Wenige Wochen später verschenkten sie 40.000 Euro an die Zuschauer. An diesem Mittwoch wird ProSieben nun trotz des Sieges seiner Moderatoren um 20:15 Uhr das reguläre Programm ausstrahlen.

Das Erste und RTL kündigen Sondersendungen an

Unterdessen hat RTL anlässlich der Ereignisse in Halle eine Sondersendung für den Abend angekündigt. Um 20:15 Uhr soll ein zehnminütiges "RTL aktuell Spezial" ausgestrahlt werden. News-Anchor Peter Kloeppel meldet sich dafür aus Halle. Geplant sind zudem Live-Schalten zu Reportern sowie Augenzeugenberichte. Die Übertragung des Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Argentinien wird aus diesem Grund zehn Minuten später beginnen.

Im Ersten wird es um 20:15 Uhr sogar einen halbstündigen "Brennpunkt" mit Gunnar Breske und Christian Nitsche zu sehen geben - mit zwei Schwerpunkten. Neben den Berichten über die Schüsse vor der Synagoge geht es zudem um "Erdogans Krieg gegen die Kurden".