Cordelia Freiwald und Kurt Jansson übernehmen die Leitung der "Spiegel"-Dokumentation, das hat der Verlag des Nachrichtenmagazins nun angekündigt. Sie treten gemeinsam die Nachfolge von Hauke Janssen an, der die Dokumentation seit 1998 geführt und sich im Juli, im Nachgang des Relotius-Skandals, in den Vorruhestand verabschiedet hatte.
Die Dokumentation des "Spiegel" umfasst fast 80 Mitarbeiter, allein 50 davon kümmern sich ausschließlich um die Verifikation und Recherche von Inhalten. Außerdem prüft die Abteilung redaktionelle Beiträge auf Plausibilität und checkt Fakten. Die Dokumentation stand zuletzt in der Kritik, weil der Fälscher Claas Relotius trotz dieser starken Abteilung seine Schummeleien sind Blatt bringen konnte.
"Ich freue mich, dass mit Cordelia Freiwald und Kurt Jansson zwei langjährige Kollegen und ausgewiesene Experten auf dem Gebiet der Verifikation und Recherche die Führung der Dokumentation übernehmen. Unbedingte Faktentreue und journalistische Tiefe sind für den ‘Spiegel’ von herausragender Bedeutung. Cordelia Freiwald und Kurt Jansson werden mit großem Gestaltungswillen die Dokumentation des ‘Spiegel’ so weiterentwickeln, dass sie auch künftig einen wichtigen Beitrag zum Qualitätsjournalismus unseres Hauses leistet", sagt Thomas Hass, Geschäftsführer des Verlags. Die Rolle der Abteilung während des Relotius-Skandals erwähnt Hass nicht.
Freiwald arbeitet bereits seit 1994 als Dokumentationsjournalistin beim "Spiegel", Jansson kam 2008 zum Nachrichtenmagazin - zunächst als Redakteur bei "Spiegel Online", zwei Jahre später folgte dann der Wechsel in die Dokumentation.