Ungeachtet der schlechten Erfahrungen, die RTL in der Vergangenheit mit Soaps auf dem 17-Uhr-Sendeplatz gemacht hat, experimentierte der Sender zuletzt erneut mit diesem Genre - in der Hoffnung, "Unter uns" ein erfolgreiches Beiboot zur Seite stellen zu können. Selbst die enttäuschenden Quoten von "Freundinnen - Jetzt erst recht!" ließen RTL nicht vom Weg abbringen. Dass "Herz über Kopf" seit mehr als drei Monaten noch schlechter läuft, hat jetzt allerdings für ein Umdenken gesorgt.

Die tägliche Serie wird nur noch bis Anfang Februar zu sehen sein, danach ist Schluss. Das bestätigte RTL-Unterhaltungschef Markus Küttner in einem Interview mit DWDL.de. "'Herz über Kopf' war ein Versuch wert und dieser ist leider gescheitert. Wir haben den Nerv der Zuschauer nicht getroffen, das kann man nicht anders sagen. Am Ende hat es einfach nicht gereicht", erklärte Küttner. Die etwas mehr als 70 Folgen hatten im Schnitt weniger als sechs Prozent Marktanteil in der Zielgruppe verzeichnet.

Dabei waren die Hoffnungen groß, dass es diesmal besser laufen würde. "Die Handlung erschien uns zugänglicher als bei 'Freundinnen'. Am Ende müssen wir möglicherweise feststellen, dass sich horizontal erzählte Serien in diesem Umfeld schwertun", so der Unterhaltungschef gegenüber DWDL.de. "Wir werden die Serie allerdings noch zu Ende bringen und die Handlungsstränge bis zum Finale Anfang Februar zusammenführen."

Für die Produktion von "Herz über Kopf" hatte die Produktionsfirma Filmpool eigens eine Schwesterfirma namens TFS - The Fiction Syndicate gegründet. Wie es für das Label weitergehen wird, ist bislang nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass RTL so schnell keine weitere tägliche Serie an den Start bringen wird. Kleiner Trost für Filmpool: Die Firma wird für das Nachmittagsprogramm des Senders ab Februar eine neue Talkshow mit Marco Schreyl beisteuern. Den Sendeplatz um 17:00 Uhr übernimmt eine Kochshow mit Steffen Henssler.

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