2020 wird ein wichtiges Jahr für die Öffentlich-Rechtlichen, dann entscheidet sich nämlich unter anderem, wie hoch der Rundfunkbeitrag in der nächsten Beitragsperiode sein wird. ZDF-Intendant Thomas Bellut hat nun der dpa ein Interview gegeben und auch darüber gesprochen. Wichtig ist es Bellut aber auch, die Stärke des Fernsehens insgesamt zu betonen. "Das lineare Fernsehen ist stark", so der ZDF-Chef. Durch das Aufkommen vieler neuer Streamingdienste sei zudem auch das Verhältnis zu den Privatsendern besser geworden, sagt Bellut. 

"Die Verbindungen zu den Privatsendern sind deutlich besser geworden. Wir haben gemeinsame Interessen, zum Beispiel, das lineare Fernsehen nicht kaputtreden zu lassen, denn es lebt nach wie vor. Es ist ein stärkeres Wir-Gefühl der TV-Sender da als früher. Wir alle nehmen die neuen Konkurrenten ernst, ohne sie zu verteufeln", sagt Thomas Bellut. 

Die Empfehlung der KEF, den Rundfunkbeitrag ab 2021 auf 18,36 Euro anzuheben, bezeichnet der ZDF-Chef als "Verbesserung". Die eigenen Wünsche seien damit aber "nicht ganz in Erfüllung gegangen". Bellut: "Die Preissteigerungen der nächsten Jahre werden wir nicht wiederbekommen. Ich habe aber immer gesagt: Ich fühle mich von der KEF fair behandelt in den letzten Jahren - streng, aber fair."

Der scheidende ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm sagte zuletzt, er befürchte eine Umverteilung der Rundfunkbeiträge von ARD hin zum ZDF. "Ich finde das sehr überraschend und kann den Angriff nicht nachvollziehen", entgegnet Bellut dem im dpa-Interview. Das decke sich nicht mit dem, was er wisse. "Ich bin gespannt, was die KEF am Ende dazu sagen wird. Es hat in der Vergangenheit schon immer mal kleinere Veränderungen bei der Verteilung gegeben. Aber die sind eine Folge von Berechnungen der KEF, die sehr präzise die Aufgaben und Ausgaben der Sender betrachtet und Wirtschaftlichkeitspotenziale einbezieht."