In wenigen Tagen feiert Dieter Bohlen ein besonderes Jubiläum: Am Wochenende wird der Musikproduzent zum 500. Mal als Juror in einer RTL-Castingshow zu sehen sein - in insgesamt 30 Staffeln von "Deutschland sucht den Superstar" und "Das Supertalent" wirkte Bohlen in den vergangenen Jahren mit. In dieser Zeit sorgte so mancher Spruch des 65-Jährigen für Aufsehen.

So geschehen auch am vergangenen Samstag, als Bohlen den Auftritt einer Kandidaten zur Journalisten-Schelte nutzte. Als eine 22-Jährige erzählte, in Köln Journalismus zu studieren, fragte Bohlen zunächst, ob sie "so eine freche Journalistin werden" wolle, worauf hin sie erklärte, dass ihr das Studium "wirklich viel Spaß" mache.

Das sorgte für ein erstauntes Nachfragen: "Macht dir das wirklich Spaß? Weil die verbreiten ja eigentlich nur Lügen. Nonstop", entgegnete Bohlen und bezog die Aussage offenbar vor allem auf manch unseriöse Klatschblätter, was aus dem Kontext der Show allerdings nur bedingt hervorgeht. "Also zum Beispiel über mich werden jeden Tag nur Lügen verbreitet. Dass denen das so Spaß macht, irgendwas zu erfinden", so der "DSDS"-Juror weiter.

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Auf DWDL.de-Nachfrage verwies RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer darauf, dass es sich hierbei um Bohlens persönliche Meinung handele, die auf seinen Erfahrungen mit der Boulevardpresse beruht. "Wir zensieren ihn nicht", sagte sie. "Natürlich entspricht dies nicht der offiziellen Meinung von RTL. Das Thema Fake News nehmen wir sehr ernst in der Mediengruppe."

Besonders unglücklich: Unterlegt wurde Dieter Bohlens pauschale Aussage von einem an "RTL aktuell" angelehnten Musikbett, was ein Stück weit den Anschein erweckt, auch die hauseigenen Nachrichten verbreiteten Falschmeldungen - gewiss kein geschickter Schachzug von Sender und Produktion, zumal sich die Verantwortlichen der Mediengruppe nur allzu gerne damit rühmen, hunderte Journalistinnen und Journalisten zu beschäftigen und eine eigene Journalistenschule zu betreiben. Was deren Chef von Bohlens Urteil hält, ist nicht überliefert.

Münzt man Bohlens Kritik rein auf Blätter der Regenbogenpresse wie "Freizeit Woche", "Neue Welt" oder "Echo der Frau", dann lässt sich der Ärger des "DSDS"-Jurors allerdings durchaus nachvollziehen. Dass es diese mit der Wahrheit nicht immer genau nehmen, führt der "topfvollgold" immer wieder eindrucksvoll vor Augen