Seit 2009 versucht Astra mit seiner Tochter HD+ nun bereits, die eigentlich an kostenfreien Empfang von Free-TV-Sendern gewöhnten Satelliten-Nutzer dazu zu bewegen, eine monatliche Gebühr für die HD-Versionen der privaten Free-TV-Sender zu entrichten. Trotzdem war bislang kaum mehr als jeder fünfte Haushalt dazu bereit, diesen monatlichen Obolus zu zahlen. Optimistisch betrachtet also: Noch viel Potential nach oben.

Das dachte man sich 2018 auch bei Freenet und M7 und brachte in kurzem Abstand eigene Angebote für den HD-Empfang von Privatsendern auf den Markt - allerdings offensichtlich ohne durchschlagenden Erfolg. Zu Ende November strich bereits M7 mit seinem Angebot Diveo die Segel, nun kündigte auch Freenet TV das Ende seines Satelliten-Angebots an. Der Verkauf ist bereits am gestrigen Mittwoch eingestellt worden, wer bereits Bestandskunde ist, kann das Angebot aber noch bis zum Jahresende nutzen, gab das Unternehmen auf seiner Website bekannt.

Zuerst hatte Infosat über das Aus berichtet, ein Sprecher begründete es damit, dass die Nachfrage deutlich unter den Erwartungen geblieben sei. Freenet betreibt auch das terrestrische DVB-T2-Angebot und will sich künftig auf dieses fokussieren, wo man bereits über eine Million zahlende Kunden zähle.

Platzhirsch HD+, der damit wieder zumindest was den Übertragungsweg Satellit angeht wieder weitgehend konkurrenzlos dasteht, nutzt das Aus des Konkurrenten, um dessen aktuellen Kunden mit einem Cashback-Angebot zu sich zu locken. Wer ein HD+-Modul inklusive HD+-Paket für 6 Monate bestellt und das bisherige Freenet-Modul bzw. den Receiver zurückschickt, erhält die Hälfte des Preises zurück. Timo Schneckenburger, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei HD+: "HD+ bietet jetzt auch Freenet-Satellitenkunden eine neue TV-Heimat. Sie müssen keine Angst vor einem schwarzen Bildschirm haben und können sich obendrein auf UHD-Programme und über einen Cashback-Bonus freuen."