Sieben Frauen und sieben Männer im Alter zwischen 19 und 44 Jahren verbringen derzeit gut abgeschottet einige Tage im Hotel. Sie sind es, die am Montagabend ins neue "Big Brother"-Haus einziehen werden – fast genau 20 Jahre nach Jürgen, Manu und John, den Pionieren der ersten Staffel. Streng genommen gibt es diesmal sogar zwei Häuser, denn die Bewohnerinnen und Bewohner werden sich auf ein "Blockhaus" und ein "Glashaus" verteilen, in die Sat.1 kurz vor dem Staffelstart einigen Journalisten erste Einblicke gewährte.

Die Fakten: 95 Kameras werden die Kandidaten auf Schritt und Tritt begleiten – sogar auf den Toiletten ist eine Kamera angebracht, deren Material jedoch nicht verwendet werden soll, es sei denn, es kommt auf dem stillen Örtchen zu spannenden Absprachen. Dazu kommen 16 Drahtlos- und 32 Atmo-Mikrofone. Das "Blockhaus" selbst erstreckt sich über 90 Quadratmeter, daneben gibt es eine 175 Quadratmeter große Außenfläche, auf der sich auf ein Hühnerstall befindet. Sieben Hennen sollen dort in nächsten Wochen Eier legen, um den Eiweißhaushalt der Bewohner aufzufüllen.


Eingerichtet ist das Blockhaus im nordischen Stil – was nicht nur darauf zurückzuführen ist, dass die Ausstatter offenbar im nahegelegenen schwedischen Möbelhaus shoppen waren. Fast schon gemütlich mutet die Hütte an. Wer hier wohnt, muss allerdings mehr leisten als nebenan im "Glashaus": Herd und Heizung funktionieren nämlich erst dann, wenn für das nötige Feuerholz gesorgt wurde. Hungern muss allerdings niemand: Sat.1 verspricht, dass immer "ausreichend Nahrung zur Verfügung steht". Einen Supermarkt, wie in der jüngsten Promi-Staffel, ist nicht vorgesehen.

Das "Glashaus" wiederum umfasst außen und innen jeweils rund 200 Quadratmeter. Viel intimer haben es die Bewohner aber auch hier nicht, denn ebenso wie im "Blockhaus" steht ihnen lediglich ein Schlafzimmer zur Verfügung. Dafür kommen jedoch zusätzlich Massagestühle und ein Fitnessraum sowie eine Sauna und einen Whirlpool im Freien. Die Einrichtung selbst ist freilich Geschmackssache: Einige Tage vor der ersten Sendung wirkte der Innenhof ähnlich trist wie in einem Gefängnis, während im Inneren grelle Farbtöne Akzente setzen sollen. Bücher in den Regalen sucht man vergeblich.

Und dann ist da noch "Temi", ein Roboter, der den Bewohnern hinterherfahren kann und auch mal einen Witz erzählen soll. Entscheidender als der Roboter dürfte jedoch die Frage sein, ob es Sat.1 und der Produktionsfirma Endemol Shine gelingen wird, die Realityshow nach zwei Jahrzehnten noch einmal neu aufzuladen. Helfen soll ein Duell zwischen der Online-Welt und der Offline-Welt, wobei noch unklar ist, was genau die Macher der Show darunter verstehen. Für Zündstoff sollen freilich noch die Bewertungen sorgen, die die Zuschauer schon jetzt abgeben können, obwohl noch nicht viel mehr als Name und Alter der Bewohner bekannt ist. 

Ein "ausgewiesener TV-Psychologe" soll zudem während der 100 Tage bereitstehen, um ein Auge auf die Kandidatinnen und Kandidaten zu werfen. Auf Nachfrage betont der Sender übrigens, dass die Bewohner auch im Vorfeld des Einzugs einem Check unterzogen wurden – sicher ist sicher. Nicht weniger Aufmerksamkeit wird jedoch den Hennen zuteil: Gleich zwei Mal pro Woche soll ein Veterinär im Stall nach dem Rechten schauen. 

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