Auf der Berlinale haben das ZDF und CBC/Radio-Canada eine Vereinbarung über ihre strategische Zusammenarbeit unterschrieben. Damit soll die Kooperation zwischen den beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten gestärkt werden, heißt es aus Mainz. ZDF-Intendant Thomas Bellut und Catherine Tait, Präsidentin und CEO von CBC/Radio-Canada, unterschrieben die Vereinbarung in Anwesenheit des kanadischen Botschafters Stéphane Dion.

Die Eckpunkte der Vereinbarung zielen unter anderem auf eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Inhalten für lineare und nichtlineare Ausspielwege - sowohl im fiktionalen Bereich als auch im Hinblick auf Live-Events oder Dokumentationen. Darüber hinaus sollen der Austausch und die Verifizierung von Nachrichteninhalten gestärkt werden. Zu den aktuellen Koproduktionen von ZDF/Arte und CBC/Radio-Canada zählt unter anderem die vierteilige Dokumentation "Kanada - Literatur im Aufbruch". Darin zeichnen kanadische Schriftsteller und Dichter ein Bild ihres Landes.

"Wir leben in einer zunehmend globalisierten und digitalisierten Welt. Als öffentlich-rechtliche Medien haben wir mehr denn je eine Verantwortung dafür, uns für demokratische Werte einzusetzen und unserem Publikum vertrauenswürdige Informationen und kreative, hochwertige Inhalte zu bieten. Als die nationalen öffentlich-rechtlichen Sender unserer Länder haben CBC/Radio-Canada und das ZDF dieselben Werte und denselben Auftrag. Diese Vereinbarung wird unsere Beziehungen weiter stärken zum besten Nutzen für die Zuschauerinnen und Zuschauer in Kanada und Deutschland", sagt Thomas Bellut.

Catherine Tait ergänzt: "Nie war es für öffentliche-rechtliche Medien wichtiger als heute zusammenzuarbeiten, um ihre entscheidende Rolle für starke Demokratien und offenen Gesellschaften zu betonen. Diese Vereinbarung wird dem Publikum in Kanada und Deutschland das Beste aus beiden Sendern bieten, und zusammen werden wir authentische Geschichten erzählen, unser Talent unter Beweis stellen und uns gegenseitig in unserem Wissen bereichern."

Neben der Bekanntgabe der Partnerschaft ist Thomas Bellut zudem der "Global Task Force for Public Media" unter dem Vorsitz von Catherine Tait beigetreten. Hier haben sich viele verschiedene Chefs von öffentlich-rechtlichen Anstalten aus der ganzen Welt zusammengetan, um für ihre Interessen zu werben. "Öffentlich-rechtliche Sender stehen vor beispiellosen Herausforderungen, angefangen beim finanziellen Druck und dem starken Wettbewerb auf dem Markt bis hin zur Verbreitung von falschen Informationen über das Internet und die sozialen Netzwerke. Das Ziel der 'Global Task Force' ist es, als Gruppe schnell reagieren zu können, wenn das Fundament der öffentlich-rechtlichen Medien bedroht wird: vertrauenswürdige Nachrichten. Mit dem Beitritt von Thomas Bellut sind wir nun stärker, da wir diese Probleme direkt angehen können", sagt Catherine Tait.