Zahlreiche Veranstaltungen wurden wegen des Coronavirus bereits abgesagt. Auch die Verleihung des Grimme-Preises gehört seit gestern dazu. Die für den 27. März geplante Veranstaltung im Theater der Stadt Marl wird nicht stattfinden, weshalb 3sat am Abend auch keine Zusammenfassung ausstrahlen kann. Der Alternativplan steht nun: Stattdessen werden die Dokumentarfilme "Dark Eden" und "Ab 18! - Die Tochter von..." gezeigt, die in diesem Jahr mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurden. Los geht es am Freitag um 22:40 Uhr.

"Dark Eden" konnte sich in der Kategorie Information und Kultur durchsetzen. Für den Doku-Film über das weltgrößte Fracking-Terrain in Nordamerika lebte und recherchierte Filmemacherin Jasmin Herold zwei Jahre lang in Fort McMurray, der am schnellsten wachsenden Stadt Nordamerikas. Sie sprach dort mit den Menschen über deren Leben und den Tribut, den sie dafür zahlen müssen. Michael David Beamish, der bei den Dreharbeiten zum Co-Regisseur wurde und an den Folgen der Umweltkatastrophe erkrankte, erhält gemeinsam mit Herold den Grimme-Preis für Buch und Regie. Andreas Köhler (Kamera) und Martin Kayser Landwehr (Schnitt) werden ebenfalls ausgezeichnet. Nach Ausstrahlung steht der Film für weitere sieben Tage in der 3sat-Mediathek zur Verfügung.

Der Film "Die Tochter von ..." aus der 3sat-Dokumentarfilmreihe"Ab 18!" gewann in der Kategorie Kinder & Jugend. Ausgezeichnet werden Joakim Demmer, Verena Kurti und Chiara Minchio für Buch und Regie. Demmer und Kuri erzählen von der jungen Argentinierin Micaela, deren Mutter entführt wurde, als sie drei Jahre alt war. Micaela wuchs bei ihrer Großmutter auf, die im Kampf um die vermissten Frauen in Argentinien zur nationalen Ikone und Mitbegründerin einer stetig wachsenden Frauenbewegung wurde. Nach Jahren, in denen sie unter Polizeischutz stand, beginnt Micaela nun ihr eigenes Leben zu leben. Der Film ist noch bis zum 5. November 2020 in der 3sat-Mediathek abrufbar.