Die Coronavirus-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Geschäfte der RTL Group. Deren Verwaltungsrat hat nun beschlossen, den erst im März für das Jahr 2020 gegebenen Ausblick zurückzuziehen. Die globalen wirtschaftlichen Entwicklungen und Aussichten hätten sich seither "signifikant verschlechtert", teilte das Unternehmen mit. Einen weiteren Ausblick für das laufende Geschäftsjahr wagt man lieber nicht: Dazu sei man "momentan nicht in der Lage".

"Während das erste Quartal des Jahres 2020 weitgehend den Erwartungen entspricht, werden Stornierungen für Werbebuchungen und Verschiebungen von Produktionen die Ergebnisse der RTL Group in den kommenden Monaten negativ beeinflussen", hieß es in einer Mitteilung. Im Zuge dessen kündigte die RTL Group an, den bisherigen Dividendenvorschlag von vier Euro pro Aktie für das Jahr 2019 zurückzunehmen. Der Hauptversammlung im Juni werde nunmehr keine Dividende vorgeschlagen.

"Unter diesen nie dagewesenen Umständen ist die Sicherstellung der Liquidität eine wesentliche Vorsichtsmaßnahme, um die Geschäfte und Zukunftsperspektiven der RTL Group zu schützen", hieß es zur Begründung. Höchste Prioritäten hätten jedoch die Gesundheit der Mitarbeiter und der Schutz ihrer Gesundheit. Weil die Geschäfte Teil der kritischen Infrastruktur in den jeweiligen Ländern seien, habe man zugleich die Pläne zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs aktiviert.

Dadurch werde sichergestellt, dass Fernsehsender und Radiostationen ihren Sendebetrieb fortführen können. Darüber hinaus beinhalten die Pläne aber auch Gegenmaßnahmen zur Reduzierung von Kosten sowie zur Sicherstellung der Liquidität. Die Strategie soll jedoch unverändert bleiben. Auch an den mittelfristigen Zielen für die Streamingdienste TVNow in Deutschland und Videoland in den Niederlanden will die RTL Group festhalten. Deren Break-even wird nach wie vor bis 2025 angepeilt.