Ulrike Winkelmann und Barbara Junge führen künftig die "taz" gemeinsam als Co-Chefredakteurinnen. Die Neubesetzung war nötig geworden, nachdem Georg Löwisch seinen Abgang bei der "taz" Monatsende angekündigt hat, ehe er im Juli bei der "Zeit" die Leitung der Redaktion "Christ und Welt" übernehmen wird. Winkelmann und Junge kennen die "taz" bestens, beide begannen ihre journalistische Karriere dort. Barbara Junge war 2001 zum "Tagesspiegel" gewechselt, kehrte aber schon 2016 zurück und war zuletzt stellvertretende Chefredakteurin. Sie übernimmt ihren Chefredakteurs-Posten zum 1. Mai.

Ulrike Winkelmann war bei der "taz" unter anderem schon Chefin vom Dienst, Redakteurin für Sozialpolitik und Parlamentskorrespondentin. 2010 war sie kurzzeitig für den "Freitag" tätig, ehe sie nach einem Jahr als Leiterin des Politikressorts zur "taz" zurückkehrte. 2014 wechselte sie als Politikredakteurin zum Deutschlandfunk, für den sie bis heute arbeitet. Nun kehrt sie also erneut zur "taz" zurück, allerdings erst zum 1. August. Erst dann ist die Doppelspitze also komplett.

Bis dahin und darüber hinaus steht Barbara Junge auch Katrin Gottschalk weiterhin als stellvertretende Chefredakteurin zur Seite. Sie wird darüber hinaus Leiterin digitale Produktentwicklung. Im Rahmen des Zukunftsprozesses "Szenario 2022", mit dem sich die "taz auf eine Zeit ohne werktäglich gedruckte Zeitung vorbereitet, arbeitet sie bereits an der Entwicklung von Webseite und digitaler Tageszeitung als App.

"Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, mit Ulrike Winkelmann eine profilierte und erfahrene Kollegin zur 'taz' zurückzuholen", teilte Vorstandsmitglied Pascal Beucker auf der heutigen Redaktionskonferenz mit. "Mit ihr und Barbara Junge wird künftig ein starkes Frauenduo die Geschicke der 'taz'-Redaktion lenken". Wichtig sei dem Vorstand darüber hinaus gewesen, dass Katrin Gottschalk ihre erfolgreiche Arbeit an der digitalen Transformation der taz innerhalb der Chefredaktion fortsetzt.

Ulrike Winkelmann: "Ich bin glücklich, als Chefredakteurin zur 'taz' zurückzukehren. Es gibt für mich keine Zeitung, kein Medium wie die taz: so voller Idealismus, so lebendig und menschlich. Ich fühle mich geehrt, dass diese 'taz' mir so viel Verantwortung übertragen möchte." Barbara Junge kommentiert: "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in einem ganz speziellen Team: drei Frauen, zwei Generationen und eine gemeinsame Leidenschaft. Für eine ganz besondere Zeitung, bei der wir alle unsere Wurzeln haben und zu der wir nach Ausflügen in andere Medien zurückgekehrt sind." Katrin Gottschalk: "Ich freue mich sehr, mit den Chefredakteurinnen Barbara Junge und Ulrike Winkelmann weiter an der Digitalisierung der taz zu arbeiten. The future is female."