Im Zuge der Corona-Krise ruft History dazu auf, "gemeinsam allein" zu sein. Zusammen mit Moderator Wigald Boning und Dokumentarfilmer Emanuel Rotstein wünscht man sich von seinen Zuschauern Handyvideos zu den alltäglichen Situationen eines jeden Bürgers. Hochgeladen werden können diese auf der Website von History, damit eine umfangreiche Dokumentation entstehen kann. Ausgewählte Videos sollen dann über die Social-Media-Kanäle von History zugänglich gemacht werden, auch eine spätere TV-Dokumentation ist denkbar.

"Auch ich genieße derzeit wie wir alle die Vor- und auch die Nachteile ausgeprägter Häuslichkeit", kommentiert Boning die Lage. "Ich nutze diese Zeit zum Beispiel mit Klavierüben, und erst neulich habe ich meine Duschhaubensammlung sortiert. Ferner übe ich mich im Kochen und es gibt bei mir einen ausreichenden Vorrat an Lesestoff. Der reicht sogar für mehrere Virenattacken. Ich informiere mich, wann immer es geht, über diese Krise und die Epidemie, die eine ganz neue Qualität hat. Ich habe auch wieder mit Tagebuchschreiben begonnen, weil ich den Eindruck habe, dass wir uns in einer ganz besonderen weltgeschichtlichen Situation befinden."

Programmchef Rotstein sieht es ähnlich: "Zweifelsohne wird diese Zeit in die Geschichtsbücher eingehen, und zweifelsohne wird diese kollektive Erfahrung, gar dieses kollektive Trauma, sich ins Gedächtnis der Weltgesellschaft einbrennen. Daher haben wir für History ein Projekt initiiert, das dieses historische Ereignis quasi in Echtzeit zu dokumentieren versucht und Menschen zu Wort kommen lässt, die in diesen Zeiten ganz Besonderes erleben oder etwas ganz Besonderes leisten. Große Momente und kleine Gesten, Glücksmomente zwischen sozialem Abstand und emotionaler Nähe, aber auch Situationen der Verunsicherung und Demut, Solidarität und Eigensinn. Gemeinsam wollen wir Zuschauer, die selbst Zeugen und Betroffene sind, bitten, private Situationen dieser gesellschaftlichen Zäsur für die Nachwelt mit ihrem Handy aufzuzeichnen."