"Die Zerstörung der CDU" ist im vergangenen Jahr vielleicht das meistdiskutierteste Youtube-Video gewesen. Der Youtuber Rezo zerlegte darin im Vorfeld der Europawahl Standpunkte und Argumentationen der CDU, aber auch andere Parteien standen hier und da im Fadenkreuz. Das Video schlug solche Wellen, dass sich CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer in Aussagen verstrickte, man müsse sich darüber unterhalten, was im Netz alles erlaubt sei. Nun ist die "Zerstörung der CDU" in der Kategorie "Web Projekt" für einen Nannen Preis nominiert worden. 

Rund 800 Arbeiten sind den Vorjury-Mitgliedern zur Wahl gegeben worden, die machten daraus in einem ersten Schritt 175 und wählten dann schließlich 35 Arbeiten aus, die nun auf eine Auszeichnung hoffen können. Ende April wird die Hauptjury aus den nominierten Arbeiten die diesjährigen Preisträger küren. Neben Rezo nominiert sind auch einige etablierte Journalisten, darunter etwa die Kollegen von "Spiegel" und "Süddeutscher Zeitung", die die sogenannte "Ibiza-Affäre" in Österreich aufdeckten und damit die Koalition bestehend aus ÖVP und FPÖ sprengten. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache trat kurz nach der Veröffentlichung der Recherchen zurück. 

Alle Nominierten im Überblick: 

Reportage (Egon Erwin Kisch-Preis):

  • Jonas Breng, „Doktor Gammel holt ein Kind“, STERN EXTRA
  • Heike Faller, „Im Namen des Sohnes“, Zeit Magazin
  • Dominik Stawski, „Wenn das Herz versagt und es nur eine Rettung gibt“, STERN

Dokumentation:

  • Lars Abromeit, „Rettung aus tiefster Not“, GEO
  • Amrai Coen, Malte Henk, „Wenn sie euch nicht in den Jemen lassen, berichtet trotzdem“, Die Zeit
  • Amrai Coen, Nicola Meier, „Im Wartezimmer eines Arztes steckt ein Elfjähriger zwei Säuglinge mit Masern an“, Die Zeit

Investigative Leistung:

  • Marina Cveljo, Sönke Iwersen, Andrea Rexer, Hans-Peter Siebenhaar, ThomasTuma, Isabelle Wermke, „Roland Bergers späte Reue“, Handelsblatt
  • Maik Baumgärtner, Vera Deleja-Hotko, Martin Knobbe, Walter Mayr, Alexandra Rojkov, Wolf Wiedmann-Schmidt; Leila Al-Serori, Oliver Das Gupta, Peter Münch, Frederik Obermaier, Bastian Obermayer, „Ibiza-Affäre“, Der Spiegel/ Süddeutsche Zeitung
  • Christina Schmidt, Sebastian Erb, Martin Kaul, Alexander Nabert, Daniel Schulz,„Hannibals Schattennetzwerk“, taz

Lokale Investigative Leistung:

  • Daniel Gräber, „Der Awo-Komplex“, Frankfurter Neue Presse
  • Christoph Heinemann, „Soko‚ Cold Cases‘ – Chronik eines Versagens“, HamburgerAbendblatt
  • Carsten Korfmacher, „Die NPD-Affäre der AfD Mecklenburg-Vorpommern“, Nordkurier

Web-Projekt:

  • Rezo, „Die Zerstörung der CDU“, Rezo ja lol ey auf Youtube
  • Lubena Awan, Andreas Baum, Anne-Lise Bouyer, Reinhart Bünger, Ruth Ciesinger, Justus von Daniels, Michael Gegg, Sidney Gennies, Madlen Haarbach, Felix Hackenbruch, Laura Hofmann, Christian Hönicke, Judith Langowski, Hendrik Lehmann, David Meidinger, Michel Penke, Leonhard Rosenauer, Ralf Schönball, Hannes Soltau, Simon Wörpel, Helena Wittlich, „Wem gehört Berlin?“, tagesspiegel.de/ Correctiv
  • Hakan Tanriverdi, Svea Eckert, Jan Strozyk, Maximilian Zierer, Rebecca Ciesielski, „Winnti: Angriff auf das Herz der deutschen Industrie“, br.de

Reportage-Fotografie:

  • Niklas Grapatin, „Wie das Leben inmitten einer Umweltkatastrophe aussieht“, krautreporter.de
  • Dina Litovsky, „Ein wenig locker machen“, STERN
  • Christian Werner, „Spiele des Lebens“, STERN

Inszenierte Fotografie:

  • Monika Fischer, Mathias Braschler, „Vom Leben nach dem Überleben“, STERN
  • Marteline Nystad, „Die Körperrevolution“, BRIGITTE
  • Birthe Piontek, „Was vom Leben übrig bleibt“, HIRSCHHAUSENS STERN GESUNDLEBEN