Am 26. Juni 2020 erscheint die "Frankfurter Allgemeine Woche" etwas mehr als vier Jahre nach der Erstausgabe zum letzten Mal. Dies gab der Verlag am Dienstag in einer Mitteilung bekannt. Zuletzt wurden von dem wöchentlichen Magazin noch rund 48.000 Exemplare verkauft, mehr als ein Drittel davon als E-Paper. Während die Gesamt-Auflage bereits rückläufig war, wuchs die Zahl der E-Paper-Abonnenten auch zuletzt noch stetig.

Doch letztlich war das nicht genug: "Das Magazin hat viele Leser gefunden und eine jüngere Zielgruppe an die F.A.Z. herangeführt. Allerdings blieb die Abonnentenzahl in den vergangenen beiden Jahren hinter den Erwartungen zurück", so der Verlag. Zudem habe sich der Fokus der "FAZ" in Richtung Digital- und Streamingprodukte verschoben. Mit der Corona-Krise und dem damit einhergehenden Einbruch im Werbegeschäft sah man beim Verlag nun keine Zukunft mehr für die "Frankfurter Allgemeine Woche". Immerhin soll die Einstellung keine Entlassung in der Redaktion nach sich ziehen: Die Mitglieder der "F.A.Z. Woche"-Redaktion kehren im Juli in ihre Ressorts oder auf andere Arbeitsplätze in der F.A.Z.-Redaktion zurück.

FAZ-Geschäftsführer Thomas Lindner: "Das Konzept der "F.A.Z. Woche" war ein sehr gutes, das schlicht ein paar Jahre zu spät in den Markt kam. Leider war es auch uns trotz vieler Anstrengungen nicht mehr möglich, aus dem Nichts ein stabiles Abonnementgeschäft mit entsprechenden Wachstumsraten für die 'F.A.Z. Woche' aufzubauen. Das müssen wir schweren Herzens einsehen. Die "F.A.Z. Woche" hatte viele Fans, aber am Ende nicht genug." Lindner dankte den Mitarbeitern in Redaktion und Verlag, die viel Herzblut und Können in das Magazin gesteckt hätten. FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube: "Ein kleines Team hat durch unablässigen Einsatz Woche für Woche ein Magazin herausgebracht, auf das wir stolz sein können. Die journalistischen Erfahrungen, die wir mit der 'F.A.Z. Woche' gemacht haben, sind nicht verloren, sie gehen in unsere weitere Arbeit ein."