In einem "ganz besonderen Jahr" sei man, sagt WDR-Intendant Tom Buhrow mit Blick auf die angepeilte Erhöhung des Rundfunkbeitrags, für die er als ARD-Vorsitzender zu werben hat. Das sei eine Aufgabe. "Die andere ist, dass wir als ARD in dieser schwierigen Zeit, wo wir vieles kürzen müssen, zusammenstehen und zusammenbleiben", sagte Buhrow in einem Interview mit dem NDR-Medienmagazin "Zapp" hinsichtlich der Sparmaßnahmen in den verschiedenen ARD-Anstalten.

Mit Blick auf den WDR erklärt Buhrow, er habe fast seit seinem ersten Tag als Intendant Kürzungen umgesetzt. 500 Planstellen wurden abgebaut. "Das Bild finden Sie überall in der ARD", so Buhrow, der davon ausgeht, dass man durch die Einsparungen einen Unterschied im Programm feststellen wird. "Wir sind jetzt an einem Punkt, wenn man sagt, wir wollen euch kleiner, dann wird man es auch sehen und hören."

Etliche Probleme würden sich jedoch lösen, wenn man noch weiter in die Digitalisierung hineingehe, zeigte sich der WDR-Intendant zu versichtlich, angesprochen auf die Vielzahl an öffentlich-rechtlichen Angeboten - von klassischen Kanälen bis hin zu Online-Angeboten. "Irgendwann wird es gar nicht mehr so viele herkömmliche Kanäle geben, sondern es wird Plattformen geben, wo wir unsere öffentlich-rechtlichen Inhalte dann anbieten. Den Weg haben wir schon begonnen, aber das wird im Laufe der Zeit noch mehr sein." 


Dass die Sparmaßnahmen der einzelnen Anstalten auch auf Kosten des bundesweiten Gemeinschaftsprogramms gehen werden - daraus macht Tom Buhrow keinen Hehl. "Es ist einzusehen, dass nicht alle Kürzungen in den einzelnen Häusern erfolgen, sondern dass man natürlich auch parallel bei den Gemienschaftsprodukten etwas kürzt." Über die Balance werde man jedoch miteinander ringen und diskutieren müssen. Die Feierlaune rund um den 70. Geburtstag der ARD, das machen Buhrows Aussagen deutlich, könnte gewiss besser sein.