Seit einigen Tagen läuft der Poker um die Bundesiga-Rechte ab der Saison 2021/22. Wie viel Geld künftig fließen wird, ist völlig unklar. Für die laufende Saison muss die Deutsche Fußball-Liga (DFL) jedoch mit weniger Einnahmen als geplant rechnen. Einem "kicker"-Bericht zufolge verliert die Liga wegen der Coronavirus-Pandemie 150 Millionen Euro im Breich der nationalen Übertragungsrechte. Das Sportmagazin beruft sich auf ein Schreiben, das die Finanzkommission der DFL am Freitag den Vereinen zukommen ließ.

Das Problem: Die TV-Einnnahmen werden alljährlich in vier Tranchen ausgeschüttet. Durch die Corona-Pause stand die Zahlung der vierten Tranche jedoch zunächst aus, sodass die DFL mit ihren Vertragspartnern über das weitere Vorgehen beraten musste. Sky zeigte sich zu Vorauszahlungen bereit, dürfte sich diesen Schritt aber teuer bezahlt haben lassen. Dazu kommt, dass Eurosport die Zahlungen sogar komplett eingestellt hat. Anstelle der erwarteten 1,35 Milliarden Euro wird für die laufende Saison mit Einnahmen von nur noch 1,2 Milliarden Euro gerchnet.

Laut "kicker" sind Ende April bereits 51 Millionen Euro unter den 36 Klubs der ersten und zweiten Liga ausgeschüttet worden. Nach dem Ende der Saison sollen weitere 200 Millionen Euro folgen - vorbehaltlich des "Zahlungsverhaltens der Partner", um das es auch international nicht durchweg gut bestellt ist. Laut "kicker" droht der Bundesliga aus dem internationalen Geschäft eine Mindereinnahme in Höhe von 60 Millionen Euro, nachdem auch hier mehrere Rechteinhaber ihren ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen sein sollen.


Spannend bleibt nun die Frage, wie viel Geld in den kommenden Jahren durch die neuen TV-Verträge fließen werden. Klar ist, dass Sky möglichst viele Bundesliga-Rechte benötigt, nachdem dem Pay-TV-Sender bereits die Champions League durch die Lappen gegangen ist. Doch durch Corona steht der Bieterwettbewerb plözlich unter gänzlich anderen Vorzeichen als man das noch im Frühjahr bei der DFL erwartet hat.