Der noch bis Pfingstsonntag andauernde Streik beim NDR hat dazu geführt, dass die für Freitag geplante "NDR Talkshow" nicht wie gewohnt über die Bühne gehen konnte. Ausgefallen ist die Sendung allerdings nur im klassischen Programm und irgendwie auch in gewohnter Form. Denn ab 19 Uhr dem üblichen Zeitpunkt des Beginns der Aufzeichnung, traten die Mitarbeitenden in den Warnstreik. Bis sechs Uhr morgens blieb das Studio 3 des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg-Lokstedt ohne Kameraleute und Regiepersonal. Nicht nur Gewerkschaftsmitglieder der VRFF beteiligten sich an dem Warnstreik, auch zahlreiche unorganisierte Mitarbeitende solidarisierten sich. Aber das moderierende Duo Bettina Tietjen und Martin Rütter zog das Programm trotzdem durch. Die Sendung wurde mit Handykameras gefilmt und live auf Instagram gestreamt.

Zu Gast bei Tietjen und Rütter waren der ehemalige "Tagesthemen"-Moderator Ulrich Wickert, Influencer Stefano Zarrella, Fußballer Felix Kroos und Ilka Bessin, die nicht zuletzt durch ihre Figur Cindy aus Marzahn bekannt wurde. Für Martin Rütter war es ein Besuch bei der "NDR Talkshow" in ungewohnter Rolle. Ebenfalls via Instagram gab er an, sich auf seinen Einsatz als Moderator "sehr" zu freuen. "Alle in der Familie hänseln mich, weil ich immer gesagt habe: 'Ich möchte das so gerne einmal machen.' Und ich hab mich ja hier reingezwungen. Ich hab ja immer, wenn ich hier zu Gast war, der Redaktion gesagt: 'Also, wenn mal einer ausfällt, dann fragt mich.'"

Noch eine Woche zuvor lief eine besondere Sendung der "NDR Talkshow". Am Abend vor dem "Eurovision Song Contest" war die Gesprächssendung nicht nur wie üblich im NDR und dem HR zu sehen, sondern noch auf drei weiteren Dritten Programmen. Über das Jahr verteilt soll dies nun öfter passieren. Addiert hatte die "NDR Talkshow" auf den fünf Sendern rund 1,6 Millionen zusehende Personen erreicht.

 

Übrigens: Die "NDR Talkshow" war nicht die einzige Veranstaltung, die am Freitag streikbedingt entfiel. Auch ein Konzert der NDR Radiophilharmonie unter der Leitung von Dirigentin Joana Mallwitz musste abgesagt werden. "Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten täglich rund um die Uhr hervorragende Arbeit, die den öffentlichen Rundfunk zum Qualitätsmedium Nummer 1 in Deutschland macht. Diese Leistung muss angemessen honoriert werden", sagt Björn von Mateffy, stellvertretender Vorsitzender und Tarifbeauftragter der VRFF im NDR.