"FAZ" und "SZ" könnten in der Vermarktung künftig eng zusammenarbeiten. Wie eine Unternehmenssprecherin der "FAZ" gegenüber "Meedia" bestätigt hat, führen die beiden Verlagshäuser derzeit entsprechende Gespräche. "Die Lage am Markt im Werbegeschäft gestaltet sich für alle Medienhäuser in Deutschland bekanntlich herausfordernd. Daher sondieren wir kontinuierlich Optimierungspotenziale. Die FAZ. GmbH und die SZ GmbH haben diese Thematik bereits in der Vergangenheit gemeinsam wiederholt diskutiert und die Gespräche erneut aufgenommen", so die Verlagssprecherin.

Man prüfe derzeit, ob eine gemeinsame Vermarktung eine Option für die Verlage sein könnte. "Aktuell befinden sich die beiden Häuser im Dialog mit dem Kartellamt, um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zu eruieren", so die Sprecherin gegenüber "Meedia". Den Kartellwächtern kommt in diesem Fall eine entscheidende Rolle zu. Zwei der größten überregionalen Zeitungen wollen ihre Vermarktungseinheiten zusammenlegen: Das geht nicht ohne grünes Licht des Kartellamts. 

In der Vergangenheit sind bereits große Vermarkter über alle Mediengattungen hinweg entstanden. Bei der Ad Alliance haben sich etwa IP Deutschland, G+J EMS, Spiegel Media und Media Impact zusammengetan. Es ist vorstellbar, dass das Kartellamt auch vor diesem Hintergrund grünes Licht gibt, eventuell mit Auflagen. "Meedia" berichtet darüber hinaus von einem "harten Stellenabbau", den es Gerüchten zufolge geben könnte, sollte "FAZ" und "SZ" die Vermarktungs-Kooperation genehmigt werden. 


Das Coronavirus hat die gesamte Medienbranche hart getroffen - Werbebuchungen über alle Mediengattungen hinweg sind eingebrochen. Zwischen Januar und Mai lag der Brutto-Werbemarkt laut Nielsen mit 8,7 Prozent im Minus. Die Zeitungen hat es mit 11,2 Prozent noch etwas härter getroffen. Wie hoch die tatsächlichen Netto-Verluste sind, ist unklar. Aber sie werden wohl noch einmal über diesen 11,2 Prozent liegen.