Die Walt Disney Company hat ihre Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2020 (das das dritte Quartal im Disney-Fiskaljahr 2020 ist) veröffentlicht und die fallen ziemlich durchwachsen aus. Der Umsatz brach um 42 Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar ein. Unterm Strich stand ein Verlust in Höhe von 4,7 Milliarden Dollar, ein Jahr zuvor verdiente Disney noch 1,8 Milliarden. Grund für die schlechten Zahlen sind die Vergnügungsparks, Ferienressorts und Kreuzfahrten, mit denen Disney sonst gutes Geld verdient, jetzt in der Krise leiden diese Bereiche aber besonders stark. 


Inzwischen haben wieder einige Freizeitparks geöffnet, hier gelten aber strenge Sicherheitsvorschriften. Und weil die Gefahr durch das Coronavirus weiter nicht gebannt ist, kann es nach wie vor immer zu Schließungen kommen. Aber auch andere Bereiche von Disney wurden von Corona hart getroffen, in der Filmsparte etwa fiel der Umsatz um mehr als 50 Prozent. Wegen geschlossener Kinos auf der ganzen Welt hatte man zuletzt immer wieder Filmstarts verschoben. Außerdem mussten Dreharbeiten zeitweise unterbrochen werden. 

In einem Fall hat man nun aber eine Veröffentlichung angekündigt. Die Real-Verfilmung von "Mulan" sollte eigentlich im März starten, dann wurde der Streifen auf Juli und später auf unbestimmte Zeit verschoben. Nun hat Disney bekanntgegeben, den Film ab dem 4. September  auf seinem Streamingdienst Disney+ verfügbar machen zu wollen. Kunden müssen dafür aber rund 30 Dollar auf den Tisch legen - ein stolzer Preis. Für die Kinobetreiber ist es trotzdem eine Hiobsbotschaft. In den Ländern, in denen Kinos bereits wieder geöffnet sind und es Disney+ nicht gibt, könnte der Film auch dort laufen. 


Disney+ wächst unterdessen weiter stark, Konzernchef Bob Chapek sagte, der Dienst zählte Anfang der Woche rund 60 Millionen Abonnenten. Ende des Quartals waren es noch 57,5 Millionen. Das liege weit über den prognostizierten Zahlen. Geld verdient Disney mit dem Streamingportal allerdings noch nicht, im Gegenteil. Der Verlust im abgelaufenen Quartal im Bereich Direct-to-Consumer & International, zu dem neben Disney+ auch Hulu und ESPN+ gehört, machte rund 700 Millionen Dollar Verlust.