Mehr als eine Stunde hat sich Sky am Freitag Zeit genommen, um Journalistinnen und Journalisten die Neuerungen seiner Sky-Q-Plattform vorzustellen - wegen Corona gab's jedoch keinen klassischen Pressetermin, sondern eine Zoom-Übertragung aus dem Studio, in dem der Pay-TV-Sender sonst seine Bundesliga-Sendungen produziert. Zu Gast war auch Devesh Raj, der seit Jahresbeginn als CEO von Sky Deutschland fungiert und damit die Führung des Unternehmens in einer ungewöhnlichen Zeit übernahm. Die vergangenen Monate seien eine "Herausforderung für die Welt, die Gesellschaft und die Wirtschaft" gewesen, sagte Raj und betonte, dass die Gesundheit der Belegschaft die höchste Priorität habe.

Davesh RajDoch es dauerte nicht lange, bis Devesh Raj im Teleshopping-Modus angekommen war und auf die Neuerungen zu sprechen kam, an denen sein Haus auch während der Krisenmonate gearbeitet habe. Das neue Preismodell und die Überarbeitung von Sky Q seien nichts weniger als "eine neue Ära für Pay-TV in Deutschland", schwärmte der CEO. Und auch Elke Walthelm und Christian Hindennach sparten wenig später nicht an Superlativen für das eigene Produkt. Da war von großen Meilensteinen, Innovationen und Riesenschritten ebenso die Rede wie von Quantensprüngen, nächsten Levels und dem Schreiben von Geschichte.

Nun, vieles von dem, was Sky ankündigte, war bereits bekannt. Dass es vier neue Sender, darunter einen für Dokumentationen und Comedy, geben wird, wurde bereits vor einigen Wochen verkündet. Und auch das Update des Receivers, das unter anderem mehr Speicherkapazität und ausführlichere Inhaltsangaben umfasst, wurde schon in den vergangenen Wochen ausgerollt. Die Möglichkeit, eine Sprachsteuerung zu nutzen, besteht ebenfalls bereits seit geraumer Zeit. Diese sei nun jedoch "noch smarter und intuitiver" geworden und antwortet neuerdings auch auf die Frage: "Was soll ich schauen?".

Sky setzt bei Bundesliga auf HDR

Vor allem aber verspricht Sky seinen Kunden mehr Übertragungen in Ultra-HD und HDR. Sky-Q-Kunden mit Fußball-Bundesliga-Paket und UHD-Option zeigt der Sender künftig 68 Bundesliga-Spiele in UHD und damit doppelt so viele wie bisher. Neben dem Topspiel am Samstag soll es pro Spieltag noch eine weitere Partie in dieser Auflösung zu sehen geben. Durch HDR soll es künftig auch "mehr Details, kräftigere Farben und einen erhöhten Kontrast" geben. Mit Beginn der neuen Saison wird außerdem die "Was hab' ich verpasst?"-Funktion eingeführt, die es erlaubt, Tore, Torchancen oder Freistöße während der Live-Übertragung auf Knopfdruck abzurufen. Um das Live-Bild trotzdem im Auge zu behalten, setzt Sky auf eine Bild-in-Bild-Funktion. Zu einem späteren Zeitpunkt soll das Feature auch bei anderen Wettbewerben verfügbar sein.

Nutzer des Sky-Q-Receivers können sich indes schon mal darauf einstellen, dass sich in Zukunft häufiger als bisher etwas ändert. "Von nun an werden wir alle paar Monate neue Updates herausbringen und Sie dürfen erwarten, dass das TV-Erlebnis von Sky immer besser wird", versprach Chief Commercial Officer Christian Hindennach. Neue Programme hatte Elke Walthelm, Executive Vice President Content, nicht im Gepäck. Sie bekräftigte jedoch noch einmal, dass die Zahl der lokalen Produktionen in den nächsten drei Jahren verdoppelt werden soll. Ende des Monats folgt die erste Promi-Staffel von "MasterChef", im Oktober schließlich die Horrorserie "Hausen".

Und an Nachschub wird schon gearbeitet: So konnten die Dreharbeiten für "Ich und die Anderen" kürzlich wieder aufgenommen werden und noch im September soll die zweite Staffel von "Der Pass" entstehen. Zu den weiteren neuen Serien gehören die Verfilmung des Romans "Bestattung eines Hundes" und "Souls", für die die Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion verantwortlich zeichnet.

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