Spotify hat am Donnerstag Zahlen fürs 3. Quartal vorgelegt und dabei ein erneut deutliches Nutzer-Wachstum gemeldet. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer stieg im Jahresvergleich um 29 Prozent auf 320 Millionen an, darunter waren 144 Millionen zahlende Abonnenten. Dabei lag die Kündigungsrate mit weniger als 4 Prozent so niedrig wie noch nie. Der Rest nutzte das kostenfreie, werbefinanzierte Angebot, das auch etwas stärker wächst (+31 im Vergleich zu +27 Prozent).

Dabei machen die Abo-Gebühren weiterhin den weitaus größten Teil der Einnahmen aus: 1,79 Milliarden Euro wurden hier eingenommen, durch Werbung kamen nur 185 Millionen dazu. Nach dem Corona-bedingten Einbruch der Werbeeinnahmen im 2. Quartal fand man hier aber im 3. Quartal wieder in die Spur zurück, hier steht man besser da, als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt das Wachstum der Werbeeinnahmen nun immerhin 9 Prozent, liegt damit aber merklich unter dem Nutzerwachstum. Auch die Steigerung der Einnahmen im Premium-Bereich um 15 Prozent lagen unterhalb des Nutzerwachstums, der Umsatz je Kunde schrumpfte hier um etwa 10 Prozent. Spotify schrieb im operativen Geschäft zudem auch einen Verlust von 40 Millionen Euro nach 54 Millionen operativen Gewinn im Vorjahresquartal.

Ein immer größerer Teil der Inhalte von Spotify sind übrigens Podcasts. Zum Ende des 3. Quartals waren bereits 1,9 Millionen Podcasts über die Plattform verfügbar (der größte Teil natürlich nicht exklusiv), drei Monate vorher waren es noch 1,5 Millionen. Auch der Anteil der Spotify-Kunden, die Podcasts nutzt, steigt – allerdings deutlich langsamer. Er liegt nun bei 22 Prozent, minimal mehr als die 21 Prozent drei Monate zuvor. Generell hat sich die rückläufige Spotify-Nutzung während des Lockdowns über den Sommer wieder erholt und liegt nun über jener vor der Pandemie. Wie sich das nun allerdings im laufenden Quartal angesichts wieder zahlreicher neuer Einschränkungen entwickeln wird, bleibt abzuwarten.

Bis Ende des Jahres erwartet Spotify jedenfalls erstmal ein weiteres Nutzerwachstum auf 340 bis 354 Millionen, wobei die Zahl der zahlenden Premium-Kunden etwas langsamer auf 150 bis 155 Millionen steigen soll. Beim Umsatz rechnet man fürs vierte Quartal mit 2 bis 2,2 Milliarden Euro, operativ erwartet man erneut rote Zahlen.