2021 ist das erste Jahr der neuen Beitragsperiode. Und egal ob der Rundfunkbeitrag nun steigt oder nicht, der Rundfunkrat des SWR hat nun erst einmal den Haushaltsplan des Unternehmens für die nächsten zwölf Monate genehmigt. Dieser sieht bei Erträgen in Höhe von 1,26 Milliarden Euro und Aufwendungen in Höhe von 1,41 Milliarden Euro einen Verlust von 149 Millionen Euro vor. 

Laut SWR würde das Ergebnis vor allem durch bilanzielle Effekte in Zusammenhang mit dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, auf das man keinen Einfluss habe, bestimmt. Aber auch operativ plant der SWR mit einem Fehlbetrag in Höhe von 60 Millionen Euro. Wie das Ganze aussieht, sollte der Rundfunkbeitrag im nächsten Jahr nicht wie geplant steigen, ist unklar. 

Das Geld wird dem SWR aber trotzdem nicht ausgehen. Finanzieren will man den Verlust durch den Abbau von Eigenmitteln, die man in den vergangenen zehn Jahren erwirtschaftet habe. Adolf Weiland, Rundfunkratsvorsitzender des SWR, sagt: "Der SWR Rundfunkrat hat dem Haushaltsplan für das nächste Jahr zugestimmt. Die medienpolitische Situation ist jedoch schwierig, da die Ratifizierung des neuen Staatsvertrags mit der Anpassung des Rundfunkbeitrags noch aussteht. Wir Gremienmitglieder setzen damit bewusst ein Zeichen: Wir haben volles Vertrauen in den Umgang des SWR mit unseren Rundfunkbeiträgen, denn der neue Haushaltsplan ist solide und mit Augenmaß aufgestellt."

SWR-Intendant Kai Gniffke erklärt, man wolle in den nächsten Jahren die Akzeptanz bei den jüngeren Menschen ausbauen, ohne das bisherige Publikum zu verlieren. "Wir schauen also gezielt, was auch die jüngeren Userinnen und User von uns erwarten und bringen mehr neue, nonlineare Formate an den Start. Unser Haushaltplan zeigt: Hier planen wir bewusst höhere Aufwendungen ein, um im Digitalen noch stärker zu werden." 2021 wolle man unter anderem Regionalität im Netz sichtbarer machen und zudem "digitaler Schrittmacher der ARD bleiben", heißt es vom SWR in einer Pressemitteilung. 

Hans-Albert Stechl, Verwaltungsratsvorsitzender des SWR: "Der Haushalt 2021 ist eine gute Grundlage für das kommende Jahr. Der Sender hat in den zurückliegenden Jahren hervorragend gewirtschaftet. Mit seinem vor zehn Jahren begonnenen Einspar- und Umbauprozess hat er frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt. Die eingesparten Mittel kann sich der SWR zu Nutze machen und weiter in den multimedialen Umbau investieren. Nach Ansicht des Verwaltungsrats ist der Sender bestens aufgestellt."