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Das erst 2018 gegründete Unternehmen Framen, das einen Marktplatz für adressierbare kontextuelle Werbung auf digitalen Außenflächen betreibt, gehört jetzt mehrheitlich zu Axel Springer. Der Medienkonzern hat sich die Mehrheit an dem noch recht jungen Berliner Unternehmen gesichert. Schon heute bespielt Framen mehr als 3.500 Screens in 425 Städten in Deutschland und erreicht damit laut eigenen Angaben bis zu 100 Millionen Impressions pro Monat. "Perspektivisch soll die Anzahl der angebundenen Screens in ganz Europa massiv ausgebaut werden", heißt es jetzt von Axel Springer. 

Kooperieren wird Framen mit Media Impact. Das Unternehmen soll künftig in die Vermarktung der Digital-Out-of-Home-Werbeflächen von Framen einsteigen und damit Werbekunden erstmals eine 360-Grad-Vermarktung ihrer Kampagnen in Print, Digital und DOOH anbieten. Geplant ist außerdem, über die Plattform von Framen künftig nicht nur Werbevideos, sondern auch Inhalte der Medienmarken von Axel Springer auszuspielen - etwa die Bundesliga-Highlights aus dem erworbenen DOOH-Rechtepaket

Schon im Dezember 2019 hat Framen ein Investment von APX, dem Frühphaseninvestor von Axel Springer und Porsche, erhalten. Nun sieht man beim Medienkonzern offenbar die richtige Zeit, um noch größer einzusteigen. Thomas Bergemann, Head of Advertising bei Axel Springer News Media National & Tech, sagt: "Framen hat eine beeindruckende technologische Plattform entwickelt, die das Potenzial hat, den DOOH-Markt zu revolutionieren. Ich freue mich, ab sofort Teil des großartigen Teams von Framen zu sein und die Erfolgsgeschichte gemeinsam fortzuschreiben."

Das vierköpfige Framen-Gründerteam um CEO Dimitri Gärtner bleibt investiert und wird die operativen Geschäfte weiterhin führen. Neues Mitglied der Geschäftsführung wird Thomas Bergemann. Gärtner sagt zum Springer-Investment: "Unser Ziel ist es, ein internationales Netzwerk zu erschaffen – ein ‚Internet of Screens‘. Damit ermöglichen wir es Locations, neue digitale Umsätze mit Framen zu generieren. Um diese Vision zu realisieren ist Axel Springer für uns das beste Medien- und Technologieunternehmen mit vielen spannenden Content-Marken wie z.B. ‘Bild’, ‘Welt’ und ‘Insider’ in mehr als 40 Ländern."

Mehrheit an französischem Unternehmen soll verkauft werden

Darüber hinaus hat Axel Springer jetzt auch bekanntgegeben, seine Mehrheitsbeteiligung an der Groupe La Centrale verkaufen zu wollen. So befindet man sich derzeit in exklusiven Verhandlungen mit dem Private Equity Anbieter Providence Equity Partners zur Veräußerung der Anteile an dem französischen Unternehmen, das mehrere Auto-Kleinanzeigenportale betreibt. Springer will jedoch Minderheitsgesellschafter bleiben. 

Stephanie Caspar, Vorstand National News Media & Marketplaces Axel Springer, sagt: "Groupe La Centrale hat sich seit dem Einstieg von Axel Springer eine hervorragende Positionierung im französischen Markt aufgebaut. Das verdanken wir François Couffy und seinem exzellenten Team. Darauf werden wir mit Providence Equity Partners aufbauen und die Gesellschaft gemeinsam fortentwickeln, um den Unternehmenswert nachhaltig weiter zu steigern. Zugleich steht diese Transaktion im Einklang mit unserer Wachstums- und Investitionsstrategie im Segment Classifieds Media, bei der wir uns auf die beiden starken Säulen Jobs und Immobilien konzentrieren möchten."