Hochwertige Dokumentationen und Reportagen sind gerade auch im Streaming-Zeitalter sehr gefragt - doch die Umsetzung vieler Ideen scheitert schon daran, dass die Recherche der Stoffe im Vorfeld so teuer ist, dass sie sich insbesondere Freelancer, junge Doku-Filmerinnen und -filmer kaum leisten können. An diesem Punkt will RTLzwei ansetzen und hat darür das als "Kreativ-Werkstatt" bezeichnete "Doku Lab" gegründet. Als Partner sind das Medienboard Berlin-Brandenburg und das Medien-Netzwerk Bayern mit an Bord.
Ausgestattet mit einem Budget von 100.000 Euro wolle man mit dem "Doku Lab" "journalistische Produktionen zu relevanten und außergewöhnlichen Themen, die mutig und innovativ umgesetzt werden" fördern, heißt es - und natürlich Kontakte zu den Kreativen knüpfen. RTLzwei-Chefredakteurin Konstanze Beyer: "Ideen gibt es viele, aber es braucht Zeit und Geld, um diese auszuarbeiten. Genau diese Phase wird nur selten ausreichend finanziert. Mit der Recherche-Förderung des 'Doku Lab' werden Doku-Filmerinnen und -Filmer gezielt unterstützt. So finden wichtige Themen ihren Weg in die Öffentlichkeit, die es ansonsten nicht schaffen würden."
Dieser Weg in die Öffentlichkeit ist beim Doku Lab in drei Stufen gegliedert. Zunächst wählt eine fünfköpfige Fachjury maximal zehn Projekte aus, die Geld aus dem genannten 100.000-Euro-Budget erhalten. RTLzwei erhält im Gegenzug die Verwertungsrechte. Dieser Jury gehören neben RTLzwei-Chefredakteurin Beyer noch Hans-Peter Juncker (Gruner + Jahr), Henriette Löwisch (Deutsche Journalistenschule), Journalist und Reporter Thilo Mischke sowie die Moderatorin und Autorin Collien Ulmen-Fernandes an.
Phase 2 ist eine Masterclass für alle, deren Projekte von der Jury ausgewählt wurden. Sie besteht aus drei eintägigen Workshops mit Branchenfachleuten und der Redaktion von RTLzwei. Hier wolle man auch einen Rahmen für den gegenseitigen Austausch schaffen. In der dritten Phase entscheidet RTLzwei schließlich, ob einer oder mehrere Stoffe vom Sender realisiert werden. Wird kein Produktionsauftrag erteilt, erhalten die Teilnehmenden die Rechte an diesen Projekten zurück und können nach anderen Partnern suchen. Bewerben können sich Autorinnen und Autoren, Produktionsfirmen und junge Talente im Bereich TV-Dokumentationen und -Reportagen bis zum 18. April. Mehr Informationen dazu gibt's bei RTLzwei.
Helge Jürgens, Geschäftsführer New-Media-Förderung Medienboard Berlin-Brandenburg: "Wir freuen uns sehr, Partner des ‚Doku Labs‘ zu sein! Wir möchten gemeinsam die vielen jungen und kreativen Dokumentarfilmproduzent/innen und Autor/innen, die besonders auch in Berlin-Brandenburg ansässig sind, unterstützen und ihnen die nötige Starthilfe für ihre Projekte geben. In diesem Bereich gibt es viel Potenzial: Der Nachwuchs ist da, eine junge Zielgruppe ist da und mit RTLzwei auch die passende Plattform, den neuen, innovativen seriellen Dokus eine gute Sichtbarkeit zu geben. Ein neues Projekt mit unserem Kooperationspartner RTLzwei, das uns sehr am Herzen liegt!"
Stefan Sutor, Geschäftsführer Medien.Bayern GmbH: "Der Aufschwung, den Doku-Formate in den letzten Jahren erfahren haben, zeigt die große Innovationskraft des Mediums, wenn es darum geht, gesellschaftlich relevante, hintergründige und auch brisante Themen an die Öffentlichkeit zu bringen. Dass RTLzwei mit dem 'Doku Lab' nun Dokumentarfilmer/innen dabei hilft, ihre kreativen Projekte umzusetzen und die Fernsehlandschaft mit innovativen Formaten zu bereichern, ist eine spannende Initiative am Medienstandort Bayern, die wir gerne unterstützen."