Im Quoten-Wettlauf befindet sich RTL am Morgen schon seit vielen Jahren im Hintertreffen - und mit durchschnittlich weniger als neun Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sieht es im noch jungen Jahr 2021 für "Guten Morgen Deutschland" so schlecht aus wie noch nie. Um wieder Boden gutzumachen, setzt RTL mit Beginn der neuen Woche auf ein neues Studio. Wie der Sender gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de bestätigte, geht "Guten Morgen Deutschland" ab dem 1. März in neuem Design auf Sendung. 

Martin Gradl © Super RTL Martin Gradl
Das neue Studio setzt dabei neben einem Newstisch und einem großen Sofa vor allem auf LED-Screens - und kommt deutlich aufgeräumer daher als bisher. "Der moderne, frische Look vereint das Beste aus der realen und virtuellen Welt miteinander und schafft so einen Wiedererkennungswert für die Sendung", sagt Martin Gradl, der seit wenigen Monaten als Magazin-Chefredakteur bei RTL News fungiert. "Dank eines besonderen Lichtkonzepts beginnt nun der Morgen bei RTL in einer warmen, klaren und positiven Stimmung." 

Im Gespräch mit DWDL.de macht Gradl zudem deutlich, weshalb es aus seiner Sicht Zeit für eine optische Veränderung war. "Das bisherige Studio sah nicht mehr nach RTL aus." Ziel sei es gewesen, mehr Klarheit ins Studio zu bringen. "Wir werden viel stärker über Bilder und Optik gehen, wollen den Zuschauerinnen und Zuschauern aber gleichzeitig auch eine Realität bieten. Real heißt aber nicht: Hier noch drei Blümchen, da noch drei Obstkörbe." Zugleich räumt er selbstkritisch ein, dass "Guten Morgen Deutschland" im Konkurrenzkampf mit dem aus Quotensicht deutlich stärkeren "Sat.1-Frühstücksfernsehen" in den vergangenen Jahren "aus dem Tritt geraten" sei.

Zuletzt hatte RTL bereits den Start seiner Frühsendung um eine halbe Stunde vorgezogen. "Das neue Studiodesign ist neben der früheren Startzeit eines von vielen Puzzleteilen in der Neuausrichtung unseres Frühmagazins", so Gradl. "Im Mittelpunkt stehen aber natürlich auch in Zukunft unsere Inhalte." Tatsächlich ist der Neustart mit dem neuen Studio nicht beendet. "Wir werden daher in den kommenden Tagen und Wochen auch inhaltlich die Sendung komplett neu bauen. Bei RTL können wir tolles Nachrichten- und Magazinfernsehen. Jetzt geht es darum, auch 'Guten Morgen Deutschland' wieder an den Markenkern von RTL heranzuführen. Und klar: da haben wir viel vor uns."

Neben Martin Gradl sind es vor allem Nina Erdmann und Dirk Heynen, die als neue Redaktionsleiter den Relaunch von "Guten Morgen Deutschland" verantworten. "Dass dies kein Sprint wird, sondern Langstrecke, ist uns bewusst. Dafür haben wir zusammen die Kraft und die Geduld", betont Gradl. Angesichts von vereinzelten Marktanteils-Tiefstwerten mit weniger als sechs Prozent ist das eine äußerst realistische Einschätzung. Im Februar verzeichnete das Magazin im Schnitt kaum mehr als acht Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, während das "Sat.1-Frühstücksfernsehen" mit über 18 Prozent so erfolgreich war wie seit Jahren nicht mehr.

An den Moderatorinnen und Moderatoren will RTL derweil festhalten. Wie gehabt werden Angela Finger-Erben, Susanna Ohlen, Roberta Bieling, sowie Wolfram Kons, Jan Hahn und Maurice Gajda durch die Sendung führen. Zum Auftakt stehen Ohlen und Gajda gemeinsam. vor der Kamera. In einem nächsten Schritt soll auch "Punkt 12" sowie "RTL aktuell" und das "Nachtjournal" optisch überarbeitet werden.