Ziemlich genau zehn Jahre ist es her, dass Matthias Opdenhövel ProSieben verließ, um bei der ARD die "Sportschau" zu moderieren. Doch damit ist nun Schluss: Wie die ARD am Donnerstag bestätigte, wird Opdenhövel seinen bis Juli laufenden Vertrag mit dem öffentlich-rechtlichen Sender nicht verlängern. Stattdessen holt die ARD die bisherige Sky-Moderatorin Esther Sedlaczek ab Sommer an Bord. Neben den "Sportschau"-Sendungen soll sie auch als Moderatorin im Rahmen von Fußball-Liveübertragungen eingesetzt werden.

Matthias Opdenhövel © Thomas Leidig
"Die letzten zehn Jahre waren eine tolle Zeit für mich. Denn ich konnte meine Vielseitigkeit im Sport ausleben", sagte Opdenhövel zu seinem Abschied. "In der 'Sportschau', beim Skispringen und bei Fußball-Großereignissen. Mit dem absoluten Highlight WM-Finale 2014 im Maracana. Das hat mir alles viel Spaß gemacht. Aber nun ist es Zeit für was Neues. Darauf freue ich mich. Ein dickes TschauTschüss aus Köln."  

Matthias Opdenhövel war 2011 nicht nur wegen der "Sportschau" zur ARD gewechselt. Geplant war damals auch, den Moderator auch in Unterhaltungsformaten einzusetzen - was dann auch geschah, wenn auch meist wenig erfolgreich. Zuletzt war er in diesem Segment wieder verstärkt bei ProSieben zu sehen, allen voran beim Show-Hit "The Masked Singer", der aktuell in der vierten Staffel wieder für Spitzen-Quoten sorgt. Ob er sich künftig alleine auf die Unterhaltung konzentrieren wird, ist noch nicht klar - allerdings hat sich der Schwestersender Sat.1 bereits einige Bundesliga-Rechte gesichert, sodass es wohl nicht ausgeschlossen ist, Opdenhövel auch in Zukunft am Spielfeldrand sehen zu können.  

"'Sportschau' wird weiblicher"

Seine "Sportschau"-Nachfolgerin Esther Sedlaczek wiederum moderierte in den vergangenen zehn Jahren bei Sky, nachdem sie sich im Rahmen eines Castings gegen 2.700 andere Bewerber durchsetzte. "Die 'Sportschau' ist seit Jahrzehnten eine absolute Institution in der Sport-Berichterstattung. Ich bin sehr stolz, die Nachfolge von vielen tollen Moderatorinnen und Moderatoren der 'Sportschau' anzutreten, und freue mich sehr auf die neue Aufgabe", sagt Sedlaczek über den bevorstehenden Senderwechsel, mit dem die "Sportschau" zugleich weiblicher wird, wie auch WDR-Intendant Tom Buhrow betont.

"Zum ersten Mal haben wir ab Sommer im 18-Uhr-Team am Samstag mehr Moderatorinnen als Moderatoren im Einsatz", sagte Buhrow, der aktuell auch ARD-Vorsitzender ist. "Aber der Abschied von Matthias Opdenhövel wird uns dennoch schwerfallen. Er hat die 'Sportschau' ungemein bereichert, und seine ganz besondere Art, den Sport - egal ob Fußball oder Skispringen - zu kommentieren, wird den Zuschauerinnen und Zuschauern fehlen."

ARD-Programmdirektor Volker Herres: "Es ist uns gelungen, mit Esther Sedlaczek eine beeindruckend vielseitig begabte Reporterin und Moderatorin und exzellente Fußball-Expertin für unser Team der 'Sportschau' zu gewinnen. Damit sind wir unserem Ziel, den Anteil an Frauen auch in der Sportberichterstattung des Ersten weiter zu erhöhen, wieder einen Schritt nähergekommen. Esther Sedlaczek bringt Know-how, Erfahrung, Leidenschaft und Begeisterung für den Sport mit. Das Publikum kann sich auf ihren ersten Einsatz im Ersten freuen."

Auch Libbertz verlässt Sky

Jessica Kastrop © Sky
Bei Sky steht unterdessen noch ein weiterer Abschied an, denn auch Jessica Libbertz wird den Pay-TV-Sender zum Ende der Saison verlassen - offenbar auf eigenen Wunsch. "Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Fußball ist meine große Leidenschaft, und ich bin Sky unendlich dankbar. Doch um zu wachsen, muss man sich selbst immer wieder hinterfragen und von Zeit zu Zeit die Komfortzone verlassen, um sich neuen Herausforderungen zu stellen", sagte Libbertz zu "Bild". Künftig werde sie sich neuen Aufgaben wie dem FIFA-Projekt "Living Football" widmen.

Wie Sky die beiden Moderatorinnen ersetzen wird, ist unklar - allerdings ist fraglich, ob dies überhaupt nötig sein wird, schließlich wird der Sender ab der kommenden Saison deutlich weniger Live-Fußball im Programm haben als bisher. Neben den Sonntagsspielen der Bundesliga fällt auch die Champions League weg.