Ziemlich genau 20 Prozent der Gesamtbevölkerung sind in Österreich erstgeimpft und in den kommenden Wochen und Monaten sollen es noch einmal deutlich mehr werden. Vor rund zwei Wochen kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz an, dass alle Erwachsenen, die das wollen, innerhalb von 100 Tagen eine Impfung erhalten würden. Bei diesen Planungen spielen auch die Betriebe eine wichtige Rolle, in denen künftig ebenfalls geimpft werden soll. 

Wie der ORF jetzt mitgeteilt hat, sei man von den zuständigen Stellen darüber informiert worden, dass entsprechend dem aktuellen Impfplan Vorbereitungen für die sogenannten "Betriebliche Impfungen" getroffen werden und auch der ORF dafür vorgesehen sei. Durch seine Landesstudios in alles Bundesländern hat der ORF für die bundesweiten Impfungen eine gute Infrastruktur, die das Unternehmen auch allen anderen Medienhäusern anbieten will. 

Alexander Wrabetz, ORF © ORF/Thomas Ramstorfer ORF-Chef Alexander Wrabetz
"Ich möchte hiermit meine Einladung an die Medienhäuser Österreichs erneuern und wiederholen, dass wir unsere Impfinfrastruktur österreichweit auch für die Kolleginnen und Kollegen ihrer Häuser zur Verfügung stellen, wenn Bedarf besteht", schreibt ORF-Chef Alexander Wrabetz in einem Brief an die Medienhäuser im Land. Interessierte Unternehmen können sich beim ORF anmelden. Auf Basis dieser Meldungen will der ORF sehen, wie will Impfstoff man verimpfen kann. "Ob der angemeldete Bedarf gedeckt werden kann, liegt freilich nicht in der Hand des ORF", so Wrabetz. 

Grundsätzlich plant der ORF nach eigenen Angaben auch eine Anmeldemöglichkeit für die jeweiligen Angehörigen der Mitarbeiter der verschiedenen Medien. Ob das tatsächlich umgesetzt wird, liegt aber nicht zuletzt auch an der dem Unternehmen zugewiesenen Menge an Impfdosen, heißt es vom öffentlich-rechtlichen Sender. "Wir hoffen, dass wir dieses Service-Angebot einer österreichweiten Impfung in den ORF-Betriebsstätten möglichst bald in die Realität umsetzen und dadurch die österreichischen Medien unterstützen können", so Wrabetz. 

Teststraßen können schnell umgebaut werden

Der ORF hat in all seinen Betriebsstätten Schnelltest-Straßen eingerichtet, diese könne man innerhalb kurzer Zeit in Impfstraßen umwandeln, heißt es vom Unternehmen. Erste Boulevardmedien berichteten am Dienstag bereits, dass der ORF eigene Mitarbeiter zuerst impfen lassen will und erst danach die Journalisten anderer Unternehmen. Das geht allerdings aus dem Brief von ORF-Chef Wrabetz an die Medienunternehmen, der DWDL.de vorliegt, nicht hervor. Konzernsprecher Martin Biedermann hat entsprechende Berichte auch bereits auf Twitter dementiert. 

Wann genau die betrieblichen Impfungen starten, ist derzeit noch unklar. Im ORF geht man aber noch von einem Start im ersten Halbjahr 2021 aus. "Ein genaues Impfdatum ist selbstverständlich von der Zurverfügungstellung des Impfstoffes abhängig und kann derzeit noch nicht definiert werden", so Alexander Wrabetz, der darüber hinaus davon ausgeht, dass sich niemand für einen Impfstoff entscheiden kann. Vielmehr soll "jener Impfstoff verabreicht werden [...], den uns die Republik zur Verfügung stellt."