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Am Freitag hat die Highlight Communications AG ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2020 veröffentlicht, zum Unternehmen gehören auch die Sport1 Medien AG und Constantin Film. Und aus dem Zahlenwerk geht hervor, dass allen voran Sport1 ein schwieriges Jahr hinter sich hat. Der Umsatz des Unternehmens, zu dem neben den TV-Sendern auch die Produktionsfirma Plazamedia und noch diverse andere kleinere Unternehmen im Bereich Vermarktung und Kommunikation gehören, lag 2020 bei 92,2 Millionen Schweizer Franken. Das entspricht ungefähr 83,7 Millionen Euro und einem Minus von mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, 2019 lag der Umsatz noch bei 119 Millionen Franken. Durch die Corona-Pandemie fanden 2020 viele sportliche Veranstaltungen nicht statt, die Sport1 damit auch nicht übertragen konnte. Das führte zu niedrigeren Marktanteilen und dementsprechend geringeren Werbeeinnahmen. 

Auch im Segment Film, hier sind die Zahlen von Constantin Film enthalten, ging der Umsatz zurück, hier war das Minus mit 13,9 Prozent aber nicht ganz so groß. Die Film-Sparte von Highlight erwirtschaftete immerhin noch 261,4 Millionen Schweizer Franken. Der Bereich Sport- und Eventmarketing machte 61,5 Millionen (-5,0 Prozent) aus. Und auch beim Blick auf die verschiedenen Segmentergebnisse wird deutlich, dass das Segment Sport 2020 das Sorgenkind von Highlight war. Der Verlust fiel hier mit 9,0 Millionen Franken noch einmal etwas höher aus als 2019, als es -8,2 Millionen waren. Constantin Film machte einen Gewinn in Höhe von 13,3 Millionen Franken (-19,1 Prozent), das Sport- und Event-Marketing lag bei 27,2 Millionen (-6,6 Prozent). 

Getroffen hat die Highlight Gruppe vor allem die Tatsache, dass 2020 lange Zeit die Kinos geschlossen waren. Darüber hinaus fanden sportliche Veranstaltungen coronabedingt nicht statt. Insgesamt verringerte sich der Umsatz der Highlight Communications AG im vergangenen Jahr um 14,8 Prozent auf 414,6 Millionen Franken. Eine Prognose für das laufende Jahr traut man sich aufgrund der aktuellen Corona-Situation nicht zu. In jedem Fall dürfte es ein ebenfalls schwieriges Jahr werden: Vor allem die Kinos sind nach wie vor flächendeckend geschlossen. 

Ein Blick in den Geschäftsbericht von Highlight zeigt aber auch, dass es für die verschiedenen Bereiche des Konzerns erhebliche Risiken in der Zukunft gibt. Solche Risiken für das eigene Geschäft müssen Aktiengesellschaften angeben, sie sind in gewisser Weise also Standard. Als "erhebliches Risiko" etwa stuft man den Zugang zu Lizenzen und Stoffen ein. Bei Constantin Film sind das Rechte an literarischen Vorlagen oder Verwertungsrechte an Drehbüchern. Und bei Sport1 geht es um Sportrechte, hier ist der Markt in den vergangenen Jahren ohne Zweifel kompetitiver geworden. Dieses Risiko werde durch "erfahrene Mitarbeiter im Bereich Rechte- und Lizenzeinkauf" überwacht, heißt es. Zusätzlich verweist man auf die Tatsache, dass Constantin Film auch viele eigene Stoffe entwickelt und Sport1 eben auch einige Rechte neu einkauft - das kann dann, allen Risiken zum Trotz, zu einigen Chancen führen. Ab der kommenden Saison zeigt Sport1 etwa das Samstagabendspiel der 2. Fußball-Bundesliga, hinzu kommen noch diverse Highlight-Rechte, die man sich 2020 von der Deutschen Fußball Liga (DFL) gesichert hatte. Insgesamt steigerte man die Anzahl der von der DFL erworbenen Pakete von 1 auf 3. 

Wachsen will Sport1 in Zukunft auch im Bereich eSports, hier ist die Konkurrenz im Broadcasting-Bereich offenkundig noch nicht ganz so groß wie bei den klassischen Sportrechten. Highlight spricht von einem "bedeutenden Wachstumsfeld, das für Sport1 von enormer Zukunftsbedeutung" sei. Seinen eSport-Sender eSports1 hatte man Anfang 2019 gelauncht, Ende 2020 startete man darüber hinaus einen englischsprachigen eSports-Sender.