TV geht voran

Brutto-Werbemarkt dreht im Mai leicht ins Plus

Nielsen © Nielsen

Die Erholung des Werbemarktes geht weiter: Im Mai lagen die Brutto-Werbespendings nach einer lange Durststrecke endlich wieder leicht im Plus. Getragen wird der Aufschwung von einer starken TV-Branche.

von Timo Niemeier am 15.06.2021 - 13:51 Uhr

Nielsen Logo © Nielsen
Die Brutto-Werbespendings lagen im Mai dieses Jahres bei 3,05 Milliarden Euro, das geht aus den Zahlen hervor, die die Marktforscher von Nielsen jetzt veröffentlicht haben. Auf Jahressicht steht damit erstmals wieder ein leichtes Plus: Zwischen Januar und Mai liegt das Plus laut Nielsen bei 0,2 Prozent. Vor allem im ersten Quartal lagen alle Mediengattungen noch im tiefroten Bereich, inzwischen zeigt sich aber fast überall eine spürbare Erholung. 

Beflügelt wird der Gesamtmarkt derzeit auch durch das Medium Fernsehen, das im Mai auf Brutto-Werbeeinnahmen in Höhe von 1,46 Milliarden Euro kam. Von Januar bis Mai liegt das Fernsehen mittlerweile bei einem Plus von 7,8 Prozent. Über den Vorjahreswerten liegt auch der Online-Bereich, hier fielen die Werbespendings um 5,9 Prozent höher aus als noch 2020. Die Werbeausgaben bei Facebook, Google und anderen US-Plattformen finden sich nach wie vor nicht in diesen Zahlen wieder, das gilt es bei der Analyse zu beachten. 

Aber auch nahezu alle anderen Mediengattungen konnten ihr Minus im Vergleich zu den Vormonaten verringern. Zeitungen (-6,3 Prozent) und das Radio (-9,4 Prozent) sind im Aufwind, haben auf das Gesamtjahr aber immer noch mit einigen Verlusten zu kämpfen. Weiter sehr düster fällt das Fazit für die Kino-Branche aus. Hier zählte Nielsen im Mai Brutto-Werbeeinnahmen in Höhe von nur 3.000 Euro. Der Verlust auf das Gesamtjahr betrachtet liegt nach wie vor bei 100 Prozent. Über den Sommer sollte sich die Lage hier wieder etwas aufhellen, denn inzwischen haben viele Kinos ja auch wieder geöffnet. Ganz tilgen wird man die Verluste bis Ende des Jahres aber wohl nicht. 

Wie immer gilt: Bei den von Nielsen ermittelten Zahlen handelt es sich um Brutto-Werte, die eventuelle Rabatte, Gegengeschäfte oder Eigenwerbung nicht entsprechend berücksichtigen - sie geben also zwar einen Anhaltspunkt zur Entwicklung der Werbespendings, sind aber mit Vorsicht zu genießen. Auch die Werbeeinnahmen von Google, Facebook und anderen US-Plattformen in Deutschland finden keine Berücksichtigung.