Diese Ausgabe von "RTL Aktuell" dürften Peter Kloeppel und Andreas von Thien so schnell nicht vergessen: An einem eher unscheinbaren Sonntagabend kam unerwartete Spannung in die Sendung - durch einen Stromausfall im Sendezentrum der Mediengruppe RTL Deutschland, der noch dazu einen Alarm im Gebäude auslöste. Doch der krisenerprobte RTL-Anchor ließ sich davon so gar nicht aus der Ruhe bringen, moderierte lässig weiter und übernahm kurzerhand den Job des Beleuchter gleich mit.

Es ging am frühen Sonntagabend gerade um das zweite Thema der RTL-Hauptnachrichtensendung, eine Anmoderation zum Weltall-Flug von Richard Branson, als das Bild schwarz wurde. Nicht komplett, denn das Senderlogo blieb sichtbar. Doch sonst war alles schwarz. Peter Kloeppel stockte nur kurz, moderierte zunächst einmal seinen Satz fertig, sagte dann erst: "Und wenn Sie mich jetzt nicht mehr sehen, aber hören - dann kann ich Ihnen nur sagen: Hier ist das Licht ausgefallen im Studio. Wir machen einfach mal weiter." In der Hoffnung, dass nach dem Beitrag über den Wettlauf ins All das Licht im Studio wieder funktionieren möge. 

RTL Aktuell © RTL "Während manche Menschen ins All fliegen, haben wir mit irdischen Problemen zu kämpfen."

Doch dem war nicht so. "Tja, und während manche Menschen ins All fliegen, muss ich sagen, haben wir mit irdischen Problemen zu kämpfen. Hier ist tatsächlich der Strom weitgehend ausgefallen. Aber wir haben so ein bisschen Licht, ich hab hier ein Handy. Wir versuchen es mal damit", sagte Kloeppel und beleuchtete sich selbst mit der Taschenlampen-Funktion seines iPhones. Im Hintergrund ist währenddessen Alarm zu hören im Sendezentrum von RTL in Köln-Deutz. Doch Peter Kloeppel, Krisen-erprobt, setzt die Schalte zur Reporterin in den USA im Lichte seines iPhones fort. 

Das Licht blieb auch danach weiter fern; Peter Kloeppel schwach beleuchtet. "Wir machen hier in unserem leider vom Lichtausfall nicht verschont gebliebenen Studio weiter. Wir versuchen es einfach mal mit unseren Beiträgen, die scheinen zu laufen." Es folgte ein Beitrag über Peter R. de Vries und die Niederlande im Schock nach dem Attentat. Während dieser Beitrag lief, wurde ganz offenbar ein neues Licht besorgt.

RTL Aktuell © RTL Peter Kloeppel - und sonst nichts.

Ein plötzlich etwas besser ausgeleuchtete Peter Kloeppel im ansonsten weiterhin dunklen Studio: "Wir senden weiter auch wenn wir nicht das Studio zur Verfügung haben aber sie hören und sie sehen uns. Das ist zumindest schon mal etwas." Wenig später übernahm Andreas von Thien: "Wir haben jetzt Sport im Stromausfall. Das hatten wir so bei uns bei "RTL aktuell" in vielen Jahrzehnten auch noch nicht." In der Totalen verabschieden sich die beiden Moderatoren nach einer denkwürdigen Sendung, weiterhin von Dunkelheit umhüllt.
 
Kloeppel: "Das war's für uns aus einer auch für uns total ungewohnten Situation. Wie wir hören ist durch irgendeinen massiven Stromausfall das Licht hier in unserem Studio ausgefallen. Aber wenigstens hat unsere Regie und Sendeabwicklung; die haben ein Notstromaggregat, das ist alles angesprungen, deswegen können Sie uns jetzt noch sehen und hören. Den Rest des Programms jetzt im weiteren Verlauf des Abends zum Glück auch. Und das Licht, das kriegen wir bis morgen auch wieder hin."

RTL Aktuell © RTL "Schönen Abend noch. Schönes Spiel. Morgen wieder mit Licht."

Andreas von Thien schiebt hinterher: "Großes Kompliment an unsere Crew und natürlich auch an Sie, dass sie durchgehalten haben. Das gibt's echt nicht jeden Tag. Also Dankeschön dafür. Wir werden es nicht vergessen. Eine Sternstunde im Dunkeln." Peter Kloeppel lacht: "Genau. Wir brauchen es auch nicht jeden Tag. Jetzt kommt Maxi mit dem Wetter." Und Andreas von Thien beschließt diese etwas andere Ausgabe von "RTL Aktuell" mit den Worten: "Schönen Abend noch. Schönes Spiel. Morgen wieder mit Licht."

"Die Ursache für den Stromausfall ist bis dato unklar", erklärt eine Sprecherin der Mediengruppe RTL Deutschland auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de. "Teile des Gebäudes wurden aus Sicherheitsgründen evakuiert. Es bestand aber zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Personen im Gebäude." So bleibt wohl nur ein kurzer Schreck und die bemerkenswerte Reaktion eines Anchorman, der nicht zum ersten Mal seinen souveränen Umgang mit außergewöhnlichen Situationen unter Beweis gestellt hat. Das ist weit mehr als man an einem sonst nachrichtenarmen Tag erwarten konnte.