Nicht einmal eine Woche nach dem Finale der UEFA Europameisterschaft und dem Titelgewinn Italiens stand am Samstagnachmittag der erste Auftritt von Julian Nagelsmann als Trainer des FC Bayern München bei einem Spiel an. Das Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Köln übertrug die Telekom über verschiedene Plattformen – oder auch nicht. Weil die Rechte für die Spiele (anders als bei den Matches an den kommenden Samstagen, die auch bei RTL laufen) exklusiv bei Magenta lagen, sollten die Streams kostenlos und somit auch für Nicht-Kunden zur Verfügung stehen. Doch viele Fußballfans schauten in die Röhre.

Die MagentaSport-App zeigte lediglich Fehlermeldungen an. Von "technischen Problemen" sprach MagentaSport wenige Minuten nach Anpfiff, versprach, an einer Lösung zu arbeiten und bat um Entschuldigung. Da war die Wut einiger Bayern-Fans freilich schon groß. Die unkomplizierte Lösung wurde dann einige Minuten später präsentiert, als die Partie schon rund eine Viertelstunde lang lief. Via Facebook streamte MagentaSport das Match – nach Angaben des sozialen Netzwerkes kam der Stream binnen weniger Minuten auf hohe vierstellige Nutzungszahlen. Auf den Facebook-Stream wies MagentaSport im Laufe der ersten Halbzeit auch innerhalb der App hin. Später wurde die Übertragung auch via YouTube gestreamt.

Nicht betroffen war derweil das lineare MagentaTV-Programm. Hier wurde der Bayern-Test auf Programm 319 übertragen. Was genau den Fehler bei MagentaSport verursachte, bleibt unklar. Von einem Blackout könne man aber nicht sprechen. Auf DWDL.de-Anfrage erklärte die Telekom: "Es tut uns leid, dass die Begegnung nicht auf allen Plattformen zu sehen war. Durch die Vielzahl der angebotenen Plattformen konnten wir den Fans eine Alternative bieten. Niemand musste auf das erste Spiel von Julian Nagelsmann als Bayern-Trainer verzichten."

In den zurückliegenden Wochen hatte die Deutsche Telekom in Sachen Fußball-Übertragung viel Lob bekommen. MagentaTV übertrug alle Spiele der Europameisterschaft. Dabei glänzte das On-Air-Team um Johannes B. Kerner, Jan Henkel, Wolff Fuss und Michael Ballack - und auch die Zuschauerzahlen stimmten. Die AGF ermittelte diese über so genanntes Audiomatching und fand heraus, dass das Deutschland-Spiel gegen die Franzosen von durchschnittlich 580.000 Menschen ab drei Jahren bei MagentaTV gesehen wurde - diese Daten beziehen sich derweil nur auf den Verbreitungsweg IPTV. Weitere Nutzung, etwa auf mobilem Wege, ist damit nicht erfasst.