ProSiebenSat.1 hat am Montagabend vorläufige, noch nicht geprüfte Geschäftszahlen fürs 2. Quartal bekannt gegeben - und die fielen richtig gut aus: Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Corona-geprägten Frühjahr 2020 um satte 47 Prozent auf 1,045 Milliarden Euro an, das Adjusted EBITDA (bereinigter Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) versiebenfachte sich auf rund 165 Millionen Euro.

Nun ist der Vergleich mit dem zweiten Quartal 2020 natürlich trügerisch, damals führte der erste Lockdown dazu, dass das Werbegeschäft zwischenzeitlich fast zum Erliegen kam. Doch diesen Einbruch hat man augenscheinlich komplett hinter sich gelassen. Als wesentlichen Treiber des Zuwachses gab der Konzern nun die "dynamische Steigerung der Werbeeinnahmen" an, die sich "deutlich kräftiger als erwartet" erholt haben und nun wieder in etwa auf dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 lagen. Betrachtet man nur das Werbegeschäft, dann betrug das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr sogar 56 Prozent, nachdem es im ersten Quartal noch ein Minus von 15 Prozent zu berichten gab.

Angesichts dieser Entwicklung hebt ProSiebenSat.1 die erst gut zwei Monate alte Prognose für das laufende Jahr an. So strebt der Konzern im Gesamtjahr nun einen Umsatz von 4,4 bis 4,5 Milliarden Euro an statt wie in der bisherigen Prognsie 4,25 bis 4,45 Milliarden. 2020 setzte ProSiebenSat.1 4,055 Milliarden Euro um. Man erwartet somit ein Umsatzwachstum zwischen neun und elf Prozent. Abhängig ist das natürlich weiterhin maßgeblich von der Entwicklung der Corona-Pandemie, man geht nun aber aufs gesamte Jahr gesehen von einem Wachstum der Werbeerlöse in der DACH-Region von drei bis sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Beim Adjusted EBITDA erwartet man etwa 820 Millionen Euro (+/- 20 Millionen), zuvor ging man von 750 bis 800 Millionen aus. Im Vorjahr waren es portfolio- und währungsbereinigt 708 Millionen Euro. Auch die Verschuldung von ProSiebenSat.1 soll nun schneller sinken, bis Jahresende soll der eigentliche Zielkorridor, über den man in der Pandemie hinaus geschossen war, wieder erreicht sein.

Vorstandssprecher Rainer Beaujean: "Die deutliche Erholung und das klare Wachstum unserer Werbeeinnahmen im zweiten Quartal zeigen, wie attraktiv das Medium TV weiterhin ist. Wir sind optimistisch, dass sich dieser Trend im Jahresverlauf fortsetzt. Wir wollen dieses positive Umfeld auch nutzen, um Reichweite und Marktanteile unserer Sender und Plattformen kontinuierlich auszubauen. Gleichzeitig arbeiten wir weiterhin an der zunehmenden Diversifizierung von ProSiebenSat.1, um unser profitables Wachstum auch langfristig zu sichern. Dabei liegt unser Fokus darauf, unseren Cashflow zu stärken, unsere Verschuldung weiter zu verringern und unseren P7S1-Return-on-Capital-Employed mittelfristig auf über 15 Prozent zu verbessern. Dafür nutzen wir konsequent die Synergien unserer drei starken Segmente Entertainment, Dating und Commerce & Ventures."