Nach der scharfen Kritik am WDR, der in der Flutnacht vorletzte Woche beispielsweise im Radio nicht mit einer eigenen Sondersendung on air war, sondern lediglich die ARD-Popnacht mit kurzen Infoschnipseln unterbrach, bemüht man sich beim Sender für die Zukunft nun um Besserung. Dafür wurde nun eine "Task Force" eingesetzt, um ein digitales Angebot zu entwickeln, mit dem bei Gefahrenlagen mehr Menschen besser erreicht werden sollen. Dabei sei man offen für Kooperationen und biete insbesondere em Katastrophenschutz und den Behörden eine Zusammenarbeit an.

Man wolle "den behördlichen Katastrophenschutz künftig moderner und noch besser unterstützen", so Intendant Tom Buhrow, der das als eine der "selbstkritischen Lehren" aus den Geschehnissen der vorletzten Woche bezeichnete. "Wir brauchen ein besseres, zielgerichtetes digitales Angebot für Menschen in Unwetterlagen. Das wird sicher seine Zeit brauchen. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir am Ende ein gutes Angebot für die Menschen in NRW haben werden, das bestmöglich zu den behördlichen Warnmaßnahmen passt."

Vertreterinnen und Vertreter des WDR, des NRW-Innenministeriums und des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hatten in der vergangenen Woche die Abläufe rund um die Bevölkerungswarnung in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli, als die Unwetter zwar schon weitgehend durch waren, die Flut sich aber in der Folge bahn brach, erörtert. Es wurde verabredet, gemeinsam die Analyse fortzusetzen und abgestimmte Empfehlungen zur Weiterentwicklung zu erarbeiten.

Nachdem man Fehler in der Unwetternacht eingestanden hat, stellte der WDR in den folgenden Tagen eine sehr ausführliche Berichterstattung auf die Beine. WDR-Intendant Tom Buhrow: "Zugleich haben wir unzählige Sondersendungen gebracht, die Aktion „WDR hilft helfen“ und den ARD-Benefiz-Tag. Wir haben mitgeholfen, bislang über 50 Millionen Euro Spenden zu sammeln – und haben die unbürokratische Entlastung vom Rundfunkbeitrag für Unwetteropfer organisiert. Jetzt für die Zukunft ein Angebot zu entwickeln, ist der nächste ganz wichtige Schritt."