Die US-amerikanische Investmentfirma TPG Real Estate Partners (TREP) will die Mehrheit an der Studio Babelsberg AG übernehmen - und dort unterstützt man das Vorhaben. Das geht aus einer Pressemitteilung des Studiobetreibers hervor. Die Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH, bislang noch Hauptaktionärin der Studio Babelsberg AG, hat eine Vereinbarung mit TREP geschlossen, die es den Amerikanern ermöglichen soll, die Kontrolle über das Unternehmen zu erhalten. 

Dazu soll in der kommenden Woche ein öffentliches Angebot an alle Aktionärinnen und Aktionäre abgegeben werden soll. "Der Vorstand und der Aufsichtsrat begrüßen dieses öffentliche Angebot und werden die Investition unterstützen", heißt es in der Mitteilung. Der Eigentümerwechsel dürfte also nur noch eine Formalie sein. 

Carl Woebcken, Vorstandsvorsitzender, und Christoph Fisser, Vorstand Studio Babelsberg AG, sagen: "Stellvertretend für das gesamte Management-Team begrüßen und unterstützen wir das Investment von TREP in die Studio Babelsberg AG. Das Netzwerk und die Finanzierungsmöglichkeiten von TREP sowie die solide Geschäftsgrundlage von Studio Babelsberg werden unsere Position als führender Produktionsstandort in Europa weltweit stärken. Gemeinsam wollen wir unseren Standort ausbauen und Investitionen in neue Technologien und Produktionsmethoden sichern."

Und Roland Folz, Aufsichtsratsvorsitzender der Studio Babelsberg AG, ergänzt: "Der Aufsichtsrat ist über die Kooperationsverhandlungen informiert und unterstützt das öffentliche Kaufangebot. Wir sind überzeugt, dass die Investition von TREP das Unternehmen zukünftig noch wettbewerbsfähiger machen wird."

Zum Konzern gehören Vice, McAfee & DirecTV

TREP gehört zu TPG Capital, einem Beteiligungsunternehmen, das eine Bilanzsumme von mehr als 100 Milliarden US-Dollar aufweist. Zum Konzern gehören rund 44 Prozent von Vice Media, die Mehrheit an dem Software-Hersteller McAfee oder auch 30 Prozent an dem Fernseh Satellitenbetreiber DirecTV. In der Sparte Real Estate hat man unter anderem in die deutsche Hotelkette A&O investiert. 

Das Studio Babelsberg wurde 1912 gegründet und ist nach eigenen Angaben das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt. Nach der deutschen Wende verkaufte die Treuhandanstalt die ehemaligen DEFA-Filmstudios an den französischen Konzern Compagnie Générale des Eaux, der heute unter dem Namen Vivendi Universal firmiert. 2004 verkaufte Vivendi das Unternehmen an die Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH mit den Gesellschaftern Carl L. Woebcken und Christoph Fisser. Nun steht also der nächste Eigentümerwechsel bevor. Fast überschwänglich zum Studio Babelsberg äußerte sich erst vor wenigen Tagen Netflix-Chef Reed Hastings. Der Streamingdienst lässt dort unter anderem die Mysteryserie "1899" drehen.