Die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises ist gerade erst über die Bühne gegangen, da wirft die nächste Preisverleihung ihre Schatten schon voraus: Am 13. November verleiht wieder die Deutsche Akademie für Fernsehen ihre Auszeichnungen für herausragende Einzelleistungen im deutschen Fernsehen im vergangenen Jahr. Anders als beim Fernsehpreis, über dessen Vergabe eine Jury entscheidet, stimmen hier die rund 800 Mitglieder der Akademie - Film- und Fernsehschaffende aller Gewerke - über die Gewinnerinnen und Gewinner ab.

Und schon beim Blick auf die Nominierungen ergeben sich deutliche unterschiede zum Deutschen Fernsehpreis: Musste sich der ARD-Mehrteiler "Das Geheimnis des Totenwaldes" dort letztlich mit einer Auszeichnung für die beste Ausstattung zufrieden geben und stand damit etwas im Schatten der ARD-internen Konkurrenz "Oktoberfest 1900" und "Die Toten von Marnow", so ist die Produktion von ConradFilm und Bavaria Fiction beim Akademie-Fernsehpreis mit gleich acht Nominierungen der haushohe Favorit. Keine andere Produktion brachte es sonst auf mehr als drei Nominierungen.

Chancen hat der "Totenwald" in den Kategorien Bildgestaltung, Drehbuch, Filmschnitt, Kostümbild, Maskenbild, Produzent/in, Regie und Schauspieler in einer Hauptrolle. Beim Fernsehpreis schaffte "Die Toten von Marnow" mit Preisen für Petra Schmidt-Schaller  und Sascha Alexander Geršak im Schauspiel-Bereich noch den Doppelschlag, so gab es diesmal keine einzige Nominierung für die Produktion, "Oktoberfest 1900" ist lediglich in den Kategorien "Szenenbild" und "VFX/Animation" nominiert.

Den Preis für den besten Schauspieler in einer Hauptrolle machen beim Fernsehpreis der Akademie unterdessen Matthias Brandt ("Das Geheimnis des Totenwaldes"), Jens Harzer ("Ruhe! Hier stirbt Lothar") und Ernst Stötzner ("Nächste Ausfahrt Glück") unter sich aus, bei den Schauspielerinnen in einer Hautprolle sind Janina Fautz ("Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution"), Friederike Becht ("Plötzlich so still") und Aylin Tezel ("Unbroken") nominiert. Mit je drei Nominierungen sind die Netflix-Serie "Barbaren" (Maskenbild, Produzent/in, VFX/Animation) sowie die ARD-Filme "Goldjungs" (Szenenbild, Schauspieler/Nebenrolle, Kostümbild) und "Ruhe! Hier stirbt Lothar" (Regie, Schauspieler/Hauptrolle, Drehbuch) im Rennen.

Abseits der vornehmlich fiktional besetzten Kategorien gibt es auch eine eigene Auszeichnung für den besten Fernseh-Journalismus. Hier hat es Anja Buwert gleich zwei Mal auf die Nominierten-Liste geschafft: Einmal zusammen mit Thilo Mischke für "ProSieben Spezial: Rechts. Deutsch. Radikal", einmal zusammen mit Jan Karon, Tassilo Hummel und Malte Schumacher für "Schattenwelten Berlin". Außerdem sind hier noch Patrick Zeilhofer und Volker Wasmuth für "Wirecard - Game Over. Geldgier, Größenwahn und dunkle Geheimnisse" nominiert. Beim Preis für die Beste Fernsehunterhaltung gehen die "Carolin Kebekus Show" (ARD), "Showtime of my life" (Vox) und die Amazon-Comedy "LOL - Last One Laughing" ins Rennen.