Der Rundfunk Berlin-Brandenburg kalkuliert im kommenden Jahr mit deutlich steigenden Einnahmen - unter anderem aufgrund der im Lauf des Jahres durch das Verfassungsgerichtsurteil doch noch erfolgten Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Die Erträge sollen insgesamt um knapp 21 Millionen auf 493,8 Millionen Euro steigen. Dem stehen allerdings auch leicht auf 567,4 Millionen Euro steigende Aufwendungen gegenüber. Das ergibt einen enormen Fehlbetrag in Höhe von 73,6 Millionen Euro - der damit aber immerhin um 17 Millionen geringer ausfallen soll als in diesem Jahr.

Rechnet man den durch niedrige Zinsen erhöhten Aufwand für die Altersversorgung heraus, dann sieht das operative Ergebnis zwar etwas besser aus - liegt aber trotzdem noch bei einem Fehlbetrag von 41,8 Millionen Euro, der sich nicht allein mit höhren Aufwendungen wegen zweier sportlicher Großereignisse wie Fußball-WM und Olympia erklären lässt. Ins Kontor schlagen auch höhere Investitionen bauliche Aktivitäten am Standort Berlin, wo im Digitalen Medienhaus Redaktions- und Produktionsflächen für die crossmediale Zusammenarbeit entstehen. Die Liquidität sei trotz des erneuten erheblichen Fehlbetrags aber auch 2022 gesichert, so der RBB, der in dem Zusammenhang auf in den letzten Jahren initiierte Einsparmaßnahmen in Höhe von rund 30 Millionen Euro verweist, die weiter fortwirken würden - aber offenbar trotzdem nicht dauerhaft ausreichen.

Unterdessen wurde auch der Wirtschaftsplan von Radio Bremen vom Rundfunkrat verabschiedet. Auch dort rechnet man mit einem Fehlbetrag, er fällt aber ungleich geringer aus: Bei erwarteten Gesamt-Einnahmen von rund 111 Millionen Euro erwarte man einen handelsrechtlichen Fehlbetrag in Höhe von 3,2 Millionen Euro. "Sparsames Wirtschaften und der ARD-interne Finanzausgleich sind die Grundlage dafür, dass Radio Bremen im Programm nicht kürzen muss. Das ist auch gut so, denn in der gegenwärtigen Pandemie sehen wir, wie nötig sachgemäße und verlässliche Information ist", sagt der Rundfunkratsvorsitzende Klaus Sondergeld.