Der ZDF-Fernsehrat hat den Haushaltsplan des ZDF für das Geschäftsjahr 2022 einstimmig genehmigt. Dieser Finanzplan schließt mit einem Gesamtergebnis von kräftigen Minus von 105 Millionen Euro ab, ist aber dennoch insgesamt ausgeglichenen, weil dieser Betrag aus der zu diesem Zweck gebildeten Rücklage planmäßig gedeckt wird, wie der öffentlich-rechtliche Sender am Freitag klarstellte. 2021 hatte der Fehlbetrag nur 2,6 Millionen Euro betragen.

Zufrieden zeigte sich der scheidende ZDF-Intendant Thomas Bellut am Freitag nicht zuletzt mit Blick auf die Akzeptanz seines Senders beim Publikum. "Das Hauptprogramm ist der mit Abstand meistgesehene Sender in Deutschland. Die große Akzeptanz erstreckt sich auf die Programmfamilie insgesamt", sagte Bellut. "Nach Lage der Dinge haben wir bis Jahresende erstmals beide privaten Sendergruppen überholt. Gerade in der Pandemie zeigt sich, dass es in der Gesellschaft einen großen Bedarf an verlässlicher Information, lebendiger Kultur, aber auch entspannender Unterhaltung gibt."

Bilanz zog Bellut auch mit Blick auf die Bundestagswahl. 35,48 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer habe das ZDF nach eigenen Angaben mit seiner gesamten Wahl-Berichterstattung erreicht. Am Wahlsonntag selbst habe das ZDF seine Akzeptanzwerte für die Live-Übertragungen von 17:00 Uhr bis kurz vor Mitternacht gegenüber den Wahlabenden 2017 und 2013 deutlich steigern können, insbesondere in jüngeren Zielgruppen. 

Thomas Bellut äußerte sich vor dem Fernsehrat auch zur derzeitigen medienpolitischen Diskussion, in der es um den künftigen Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen geht. Der Stellenwert von unterhaltenden Sendungen dürfe nicht unterschätzt werden, mahnte der ZDF-Intendant. "Quizshows vermitteln Wissen. TV-Filme thematisieren gesellschaftspolitische Fragen. Auch Comedy und Satire vermitteln Informationen. Unterhaltung muss deshalb ein elementarer Baustein unseres Auftrags bleiben."